Eigentlich können wir gar nicht anders, als uns bestimmte Dinge vorzustellen und auszumalen, Erwartungen für unser Leben zu hegen…
Die Vor-Kind-Ära
Bereits als Teenies hatten wir gewisse Vorstellungen davon, wie es ist, erwachsen zu sein, eine eigene Wohnung zu haben und mehr als nur ‚Taschengeld‘. Als werdende Eltern versuchen wir uns dann vorzustellen, wie unser Kind sein wird, wie es aussieht und wie unser Leben sich (kaum!) verändert. Noch bevor das erste Kind da ist, sind wir bereits ‚weise‘ Eltern 😉 und wissen, wie Kinder zu erziehen sind. Mehr noch, wir können Ratschläge verteilen, was andere Eltern so tun sollten. Nicht außer Acht zu lassen, wäre auch der Gedanke: „Also so wie meine Eltern, werde ich die oder jede Situation bestimmt nicht angehen!“ 😀
Als vor einiger Zeit ein Paar bei uns zu Besuch war und wir über Kinder, die Zukunft, Schwangerschaft und eben alles sprachen, was werdende Eltern so beschäftigt, wurde es mir schlagartig klar…
‚Ach, so viel verändert ein Kind gar nicht, oder?‘, ‚Eigentlich kann ich gut mit Veränderungen umgehen und werde mein Studium gar nicht unterbrechen.‘, ‚Karriere und Kind geht auch, Viele schaffen das! Und wer es nicht schafft, der ist halt selbst schuld!‘
Diese Aussagen und noch mehr haben alle Eltern mal gehört [oder geäußert?].
Wir redeten über die Theorien (!), dass man einem Kind das Schlafen ‚beibringen‘ könne und Stoffwindeln viel ökologischer wären, als Einweg-Windeln…
‚Fütterst du dein Kind etwa mit Gläschen? Also ich weiß ja nicht… [*kopfschüttelnd*] So viel Chemie will ich meinem Kind nicht antun!‘
Nachdem ich mich als Mami durch und durch verurteilt fühlte, wurde ich gefragt: ‚Was ist eigentlich, der beste Ratschlag, den du erteilen könntest? Ich meine, so aus eigener Erfahrung…‘ Hhhm…
Lektion #1: Flexibilität ist das A und O.
An dieser Stelle muss ich einfach anmerken, dass ich [eigentlich] ein Freund von To-Do-Listen, Planung, Organisation usw. bin. Aber ein Kind stellt eben genau all das auf den Kopf. Du kannst gerne weiterhin alles planen und das solltest du auch, aber du brauchst auch immer einen Plan B. Du musst mit Verändeungen umgehen können, schnell auf sie reagieren sowie schlicht und ergreifend flexibel sein.
Die Nach-Kind-Ära
Du möchtest gerne mit Baby/Kleinkind gerne wieder in den Beruf einsteigen? Warum eigentlich nicht?! Ich werde den Wiedereinstieg schon hinkriegen! *Schulterklopfer* Was man manchmal vorher nicht weiß, ein Kindergarten bzw. eine Kindertagespflege gleicht einem Sammelsurium diverser Bakterien und Viren. Was passiert, wenn dein Kind krank wird? (einen guten & unterhaltsamen Beitrag zum Thema Wiedereinstieg in den Beruf mit zwei Kindern gibt es von mama mia) Hast du einen Notfall-Plan?
Denn das Leben mit Kindern ist ein Abenteuer, kaum meinst du zu glauben, du hättest dich auf etwas eingestellt, hat es sich wieder verändert. Lass dich darauf ein, denn mit jeder Fähigkeit, die dein Kind erlernt, lernst du als Mama/Papa ebenfalls dazu. Die Welt deines Kindes ist ständig im Wandel. Wir müssen unseren Kindern die Flexibilität bieten, dass diese Veränderungen Raum haben in unserem Leben.
Es ist und bleibt spannend. Räume dir die Möglichkeit ein, dass du von bestimmten Vorstellungen & Erwartungen abweichen könntest und wohl auch wirst. In einigen Dingen wirst du auch deine Meinung ändern. Du wirst deine eigenen und andere Eltern plötzlich besser verstehen können 😉
Perfektionismus adé!
Perfektionismus? War gestern. Flexibilität, Notfall-Pläne und das Leben nach Plan B, Plan C, Plan D, …, Plan Z steht an der Tagesordnung! 😉
Aber lass den Kopf nicht hängen, denn aus jeder Situation kommst du stärker hervor! Du wirst merken, dass nach einiger Zeit, dich Nichts so schnell umhauen kann.
Kennst du dieses Gefühl, du rennst einen Langlauf und zum Ende hin, hast du eigentlich keine Kraft mehr? Am liebsten würdest du noch vor der Ziellinie, dich auf den Boden werfen und liegen bleiben. Aber dann plötzlich kratzt du alles an Kraft zusammen, was so in dir steckt und läufst die letzten Meter in einem Sprint-Tempo! Genau dieses Gefühl erleben wir als Mamis ziemlich oft. Wir sind Steh-Auf-Männchen. Für unsere Kinder werden wir zu Löwinnen, die [eigentlich] alles in Angriff nehmen, trotz Zweifel im Hinterkopf.
Wenn du dann auf einige Sachen zurückschaust, wirst du [erstaunt?] feststellen, das heute besser meistern zu können. 😉
Mein Leben: Mamizeug halt!
Ja, das ist eben dieser Mamizeug – der Stoff, aus dem echte Mamis sind!!!
mamizeug.de – so heißt mein neues Blog. Nein, ich muss nicht supermom heißen, um eine Supermami zu sein. Flexibilität? Lektion gelernt! Einer meiner Lieblingszitate:
‚Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.‘ – Johann Wolfgang von Goethe
Ich bau dann mal! *ärmel-krempelnd*
Sei einfach du. Sei Mami, du hast das Zeug dazu!
Papa meint
Der Artikel ist auf jeden Fall gelungen. Als zweifacher Vater kann ich nur bestätigen, dass es nötig ist, flexibel zu sein, aber es macht auch Spaß:) Denn die kleinen süßen werden schnell groß.
Marina Peters meint
Danke Papa,
es macht vllt nicht jede Situation Spaß, aber du hast schon Recht, die Kids werden schnell groß und die Zeit mit ihnen müssen wir genießen 😉
Katja K. meint
Ich kann das nur bestätigen – Perfektionismus ade… :)…
Wo früher alles ordentlich war – muss ich heute auf Ordnung auch mal verzichten bei zwei Kleinen, wo die älteste Zwei und der Kleine ein Jahr ist…
Danke, dass für die Aufmunternden Worte – dass es okay ist :D…
Marina Peters meint
Sehr gerne 🙂