[Gastbeitrag von Frida Mercury – 2kindchaos.com. Dieses Familien Satire Blog ist ein neues Projekt von Frida – sie bloggt aber schon seit fast zwei Jahren auf ihrem Mama-Blog: Herzmutter. Der Name passt zu ihr, denn sie ist jemand, der ganz viel Herz zeigt. Frida hat Sozialpädagogik studiert und ist Mutter von Tochter Peanut (2) & schwanger mit Little Pea. In ihrem früheren Leben stand sie auf Metal Konzerte und heute macht sie sich Gedanken über Kindergarten-Anmeldungen 😉 ]
Hilfe, habe ich SCHON ein Kindergartenkind? Grade hast du ein Baby gestillt und im nächsten Augenblick füllst du Kindergarten-Anmeldungen aus… Einmal gezwinkert und schon packst du die Kindergartentasche für dein Kindergartenkind. Aber jetzt mal von Anfang an.
Was du bedenken und beachten solltest, bevor du dich auf die Kindergartensuche machst – damit starte ich die Kindergarten-Serie mit einem Gastbeitrag von Frida Mercury:
Die Wahl des Kindergartens ist ein entscheidender Schritt, bei dem viele Eltern erst einmal überfordert sind und nicht genau wissen, worauf sie achten und wo sie überhaupt anfangen sollen mit der Suche. So ähnlich war es bei mir, als wir vor kurzem einige Kindertagesstätten besichtigt hatten.
1. Wann beginne ich mit dem Besichtigen und den Anmeldungen?
Das kann man nicht pauschal beantworten, denn das kommt ein wenig auf den Wohnort an. Oft ist es so, dass man ein Jahr vorher anfangen sollte, allerdings hat diese Regel wegen der Platzknappheit gerade in Großstädten oft ausgedient. Am besten hörst du dich möglichst früh bei Bekannten um oder rufst spätestens ab dem ersten Lebensjahr des Kindes (wenn der Einstieg ab 3 Jahren geplant ist) bei einem Kindergarten an, wie genau sie die Platzvergabe regeln und wie lang die Warteliste ist. Die wiederum wird auch nicht unbedingt nach dem Zeitpunkt der Anmeldung geführt sondern nach Alter und Wohnnähe der Kinder – also am besten fragst du auch, nach welchen Kriterien die Plätze vergeben werden.
Übrigens ist es üblich, sein Kind in mehreren Einrichtungen anzumelden und dann anhand der Zusagen zu entscheiden, welchen Platz man nimmt. Trotzdem solltest du dir alle Kindergärten anschauen, die in Frage kommen. Denn der persönliche Eindruck ist viel wichtiger, als das Konzept (da die Umsetzung ja von den einzelnen Erziehern abhängt).
2. Die Vorentscheidung: welcher Kindergarten kommt für mein Kind überhaupt in Frage?
Wenn man es sich leisten kann (also nicht nur wenig Auswahl vor Ort hat), macht es auch Sinn, dir erst einmal die Konzepte der Kindergärten anzuschauen und zu entscheiden, ob das zu deiner Familie passt. Meist gibt es neben Gemeindekindergärten auch kirchliche Kindergärten, private Elterninitiativen oder Kindergärten, die streng nach den Richtlinien von Waldorf oder Montessori arbeiten.
Gemeindekindergärten haben oft noch kein Konzept ausgeschrieben beziehungsweise nur eine minimalistische Internetpräsenz. Da ist es oft wichtig, sich ein eigenes Bild zu machen und genau nachzufragen, nach welchen Richtlinien gearbeitet wird.
Kirchliche Kindergärten legen meist einen großen Wert auf christliche Erziehung auch im Alltag, also tägliches Beten und Geschichten aus der Bibel sollten für dich dann schon in Ordnung sein – oder du solltest dich dagegen entscheiden. Die Jahreskreisfeste, die ja ohnehin christlich sind, feiern eigentlich alle Kindergärten, egal welche Ausrichtung sie haben.
Bei privaten Elterninitiativen hat man meist kleine, überschaubare Gruppen und du wirst als Mama oder Papa eng mit einbezogen, außerdem sind die Beiträge oft höher. Dir muss klar sein, dass du öfters zu Arbeiten herangezogen wirst oder eventuell abwechselnd gekocht wird – dafür hast du aber mehr mitzureden in den Entscheidungen der Gruppe.
Waldorf – Kindergärten sind recht speziell und dir sollte klar sein, wie die Erzieher dort arbeiten und ob dir das auch zusagt. Dort gibt es zum Beispiel kaum Spielzeug, die Kinder haben eine kleine Auswahl an natürlichen Materialien und sollen der Fantasie freien Lauf lassen. Außerdem wird die Außenwelt nicht gemeinsam erforscht, da es mehr um die innere Harmonie geht. Ein großer Vorteil ist dagegen die meist sehr individuelle Betreuung und der familiäre Zusammenhalt.
3. Die äußeren Umstände / die Organisation
Wenn du dich mit einem Konzept angefreundet hast, solltest du noch überprüfen, ob die Öffnungszeiten zu deinem Arbeitsleben passen – denn was bringt dir die ideale Betreuung, wenn du gar nicht arbeiten gehen kannst? Außerdem sollte der Kindergarten gut zu erreichen sein, oder du mobil und flexibel genug, den Weg jeden Tag zwei- oder mehrmals zu fahren. Generell ist es natürlich auch ein Vorteil, wenn dein Kind im Ort oder in der Nähe der Grundschule zum Kindergarten geht, damit es schon einmal künftige Schulfreunde kennenlernen kann.
Abgesehen davon, solltest du dir schon jetzt überlegen, wer eventuell mal einspringen könnte, wenn dein Kind krank ist oder es aus irgendeinem Grund früher abgeholt werden müsste. Kannst du das jedes Mal garantieren oder gibt es andere Vertrauenspersonen, die den Kindergarten gut erreichen können?
– Frida –
Katja K. meint
Danke für den Artikel.
Bin gerade in der Voranmeldungsphase und finde es ehrlich gesagt, total nervig, dass man sich in so vielen KiGä anmelden muss, um einen Platz zu bekommen. Vor allem muss ich feststellen, dass in den KiGas immer die gleichen KiGa angemeldet sind… Das System müsste echt überdacht werden
Marina Peters meint
Hey,
ja, ich verstehe deinen Ärger drüber. Dieses System mit dem Anmelden in allen Kindergärten und dann gehen bis zum Sommer immer mal wieder Zusagen raus… Denn einige sagen zu, dann bekommen sie doch Platz in einem anderen KiGa und sagen ab.
Ich wollte meinen Sohn in Dez eigentlich für Aug 2015 anmelden und habe nun ein Platz ab Feb 2015… Bei einigen Kindergärten lohnt es sich auch zwischendurch mal anzurufen und nach (doch!) freigewordenen Plätzen zu fragen.
Viel Erfolg bei der KiGa-Platzsuche!!!