G E D U L D.
Geduld ist etwas, was sich alle Eltern wünschen.
Aber seien wir mal ehrlich, das Leben mit Kindern ist manchmal, wie ein Minenfeld. Ein Minenfeld, auf dem unsere Kinder gerne Fangen spielen. Sie rennen fröhlich herum, treten auf die Minen und wir gehen hoch. Eine Exploson nach der anderen und so den ganzen lieben langen Tag.
Irgendwo da draußen gibt es sicher diese vollkommen ruhigen und ausbalancierten Eltern.
Irgendwo.
Bestimmt.
Ich sag’s euch, die gibt es.
Wahrscheinlich sind es weise Menschen, deren silber-graue Haare in der Sonne glänzen. Ihre Kinder sind längst ausgezogen und haben eigene Kinder. Solche Großeltern sind geduldig. Bei ihnen klingelt das Telefon – ihre Stunde ist gekommen:
„Mama, Papa, könntet ihr heute auf die Kinder aufpassen? Wir würden gerne Mal wieder ins Kino gehen oder wenigstens etwas entspannen.“
Dramatische Stille und ein Lächeln auf den Lippen dieser grauhaarigen Weisen:
„Keine Chance. Rache wird am besten kalt serviert.“
BOOM
Geduldsfaden noch ganz oder schon gerissen?
Ich liebe meine Familie. Ich liebe meine Kinder. Ich versuche wirklich geduldig zu sein, aber manchmal…
Manchmal, das reißt einfach der Geduldsfaden. Und ich bin sauer. Wenn ich dann erst auf dieser Emotionswelle surfe, dann geht die Post ab. Aber eben so eine Mama wollte ich niemals werden.
Vor einiger Zeit, bin ich auf ein tolles Zitat gestoßen, das mich zum Nachdenken gebracht hat.
Children are not a distraction from more important work. They are the most important work.“
C.S. Lewis
Ich habe mich ertappt gefühlt. Sehe ich wirklich meine Kinder als eine Ablenkung von anderen wichtigeren Dingen bzw. Aufgaben?
„Ich werde das nicht NOCH EINMAL sagen…“
„HÖR AUF ZU JAMMERN!“
„Warum muss denn alles immer so ANSTRENGEND sein?!“
Geduldsfaden gerissen. Zeitpunkt des Todes ist 7:30 Uhr.
Und wie übersteht man trotz Schlafmangel wegen Baby und schon eh blank liegender Nerven den Rest des Tages? Was tun, um am Alltag nicht zu verzweifeln und seine Geduld zu reanimieren?
3 Schritte, um deine Geduld zu reanimieren
Kommen dir diese Aussagen bekannt vor? Für mich wurde das zur Alarmglocke, dass etwas passieren muss und zwar schnell. So eine Art erste Hilfe oder auch eine Reanimation für meine Geduld. Denn leider bin ich ohnehin nicht der geduldigste Mensch auf dem Planeten.
Folgende Schritte helfen mir trotz des üblichen Familienwahnsinns im Alltag geduldiger zu sein:
1. Schritt: Lege eine Pause ein, um deine Gedanken zu sortieren.
Das ist immer einfacher gesagt, als getan. Aber das ist wirklich wichtig. Denn besser ist es, langsam abzubremsen als eine Vollbremsung hinzulegen und dann wieder nur schwer in den Alltags-Flow hineinzufinden.
Wenn also möglich, dann sage ein paar Termine ab oder schaufele dir sonst wie ein Zeitfenster frei. Sortiere deine Gedanken und alles, was grade los ist.
In meinem Fall habe ich meine beiden Älteren zu ihren Freizeitaktivitäten gebracht und bin mit dem Kleinen im Buggy spazieren gegangen. Genau in seiner Schläfchen Zeit, schön an der frischen Luft. So konnte ich in Ruhe mal nachdenken, in mich gehen und all das auf „neutralem Boden“.
Wenn du dann deine Gedanken etwas geordnet hast, solltest du dich hinsetzen und aufschreiben, was am meisten an deiner Geduld zerrt. Für mich persönlich waren es die zahlreichen Aufgaben, zum Teil nicht abgesprochene Termine von mir/meinem Mann, unterschiedliche Abhol- und Bringzeiten der Kinder in die KiTA/Schule/Aktivitäten (so musste ich zig mal raus samt Baby im Schlepptau) und kein einziger freier Abend unter der Woche für uns als Familie. Wir waren platt. Deshalb haben wir gemeinsam ein paar Dinge gestrichen.
2. Schritt: Nimm dir Zeit für dich.
Hört sich das für dich irgendwie egoistisch an?
Wenn ja, dann bist du genau die richtige Kandidatin für diesen Schritt. Denn nur eine (zumindest halbwegs) ausgeglichene Mama kann eine Balance in den Familienalltag bringen. Dazu gehört dann aber, dass du eben nicht nur mit deinem Familienalltag beschäftigt bist.
Verstehe mich nicht falsch, denn das hat rein gar nichts damit zu tun, dass man nicht gerne Mutter ist. Ich bin sehr gerne Mama und sehe das als einen großen Segen in meinem Leben an. Ich liebe meine Kinder und würde sie um nichts in der Welt hergeben. Aber das Mama-Sein ist (nur) ein Teil von mir, wenn auch ein ziemlich großer.
Denke also daran, du bist nicht nur Mama, sondern auch eine Frau, Freundin, Partnerin, Sportlerin, Künstlerin, Unternehmerin, Lesewurm, Kaffeejunkie usw. Stell dir also jetzt sofort diese Frage: Wer bin ich?
Schau dir anschließend deinen Alltag, Tagesablauf, Wochenplan usw. an und bewerte, ob überhaupt und wie viel Zeit darin für dich eingeplant ist. Es ist übrigens keine Schande, wenn du Zeit für dich einplanst, in der du einfach mal nichts tust.
3. Schritt: Integriere etwas in deinen Alltag, was dir persönlich hilft, geduldiger zu werden.
Das können ganz unterschiedliche Dinge sein und sie sind quasi ein Zusatz zum zweiten Schritt. Das bedeutet z.B., wenn du gerne XY tust, dann hast du dir bereits Zeit dafür im Familienalltag eingeplant –Donnerstag abends kommt der Mann früher von der Arbeit und übernimmt die Kinder, während du dann Zeit hast, um dich mit XY zu beschäftigen.
Ich habe eine Freundin (Mama von drei Kleinkindern), die jeden Werktag etwa eine Stunde früher aufsteht, als ihre Familie. In dieser Stunde treibt sie Sport, genießt ungestört ihre Dusche, trinkt Kaffee und liest dabei. Wenn dann ihre Familie wach wird, hatte sie Zeit für sich allein, ist wach und startklar, um dem Familienwahnsinn die Stirn zu bieten.
Es könnte z.B. auch ein Motto, Zitat oder ein Vorsatz sein, an den du dich jeden Tag erinnerst. Das oben aufgeführte Zitat von C.S. Lewis finde ich super, sogar besser als das überall gegenwärtige Zitat „Unser Alltag ist ihre Kindheit“. Ich finde meine Inspiration und Kraft auch im Glauben.
„Die Liebe ist langmütig und gütig […]“
1. Korinther 13:4 SCH2000
Die Liebe beinhaltet Geduld mit den Menschen, die wir lieben. Sie verleiht uns die Kraft mit ihnen geduldiger zu sein.
Bei der Erziehung der Kinder brauchen wir Ausdauer. Denn oft sind die Früchte unserer Arbeit und Mühe nicht sofort zu sehen.
„Das Ende einer Sache ist besser als ihr Anfang; Geduld zu haben, bringt weiter als Überheblichkeit.“
Prediger 7:8 HFA
Der Anfang ist wirklich nicht leicht, aber irgendwann sehen wir als Eltern unsere schon erwachsenen Kinder und werden es genießen. Vermutlich werden wir dann sogar die Zeit vermissen, in der sie noch so klein waren wie jetzt.
5 weitere Schritte für mehr Geduld im Umgang mit einander
In diesem Augenblick befinden wir uns am Anfang dieses langen Weges und müssen evtl. ein paar Dinge überdenken. Diese 5 weiteren Schritte bzw. praktische Tipps helfen mir im Alltag. Vielleicht helfen sie auch dir.
4. Schritt: Mache klare Ansagen.
Ich war schon immer davon überzeugt, dass ich ein Mensch bin, der klare Ansagen macht. Leider musste ich feststellen, dass das so nicht ganz stimmt. Jedenfalls nicht in Bezug auf meine Kinder. #fail
In letzter Zeit mutierte ich immer mehr zu einer brüllenden Löwenmama, die solche Sachen sagt wie: „Räum‘ dein Spielzeug weg. JETZT!“, „Hör‘ sofort auf damit!“, „Willst du mich nicht verstehen?!“. Und ehrlich gesagt, schäme ich mich dafür. Ich möchte nicht, dass meine Kinder in einem Alltag aufwachsen, in dem laut werden an der Tagesordnung steht.
In wie weit musste ich meine Ansprachen ändern? Die Ansagen sollten deutlich formuliert sein, sodass das Kind versteht, welche Konsequenzen es hat, wenn es ungeduldig ist und welchen Vorteil, wenn es Geduld zeigt. Hier sind ein paar Beispiele:
5 Schritt: Gib den Kindern eine Aufgabe/Beschäftigung.
Das bewirkt Wunder in manch einer Situation. Denn Kinder sind nun mal ungeduldig und wollen am besten alles sofort.
Probiere zunächst einfache Dinge aus. Was tun, wenn dein Kind z.B. das fertige Mittagessen nicht abwarten kann? Bitte es, dir ein schönes Bild zu malen, solange du kochst. Oder lass dein Kind mitkochen. Meine Kinder lieben es zu helfen: Geschnippeltes in die Pfanne zu werfen, Müll wegzuwerfen, Suppe umzurühren, etwas zu holen usw. Natürlich wird das Kochen dadurch genau in diesem Augenblick „umständlicher“, aber langfristig betrachtet, wachsen deine Kinder als aktive Helfer im Familienleben heran.
Mit dem Baby war es zunächst nicht so leicht für uns zeitig loszugehen. Ständig war es stressig und die großen Kinder viel zu ungeduldig beim Warten. Letztendlich endete es immer damit, dass ich mich über sie geärgert habe, denn es war schon alles anstrengend genug.
Dann kam mir die Idee, sie helfen zu lassen. So haben sie mir die Babymütze und den Overall geholt, geholfen die Wickeltasche zu packen (Pampers, Baby-Flasche eingepackt usw.). Es wurde zu unserer gemeinsamen Aufgabe.
6. Schritt: Verdeutliche den Kindern die Zeit.
„Jetzt gib mir doch 10 Minuten, um alles vorzubereiten!“
Damit können die Kinder leider so rein gar nichts anfangen, bis sie die Uhr lesen können. Deshalb musst du die Zeit ihrer Entwicklung entsprechen klar machen:
„Nach diesem Lied, …“
„Noch ein Mal schlafen, dann…“
„Wenn ihr Memory zu Ende gespielt habt, dann muss dein Freund nach Hause.“
Bei Schulkindern kannst du dann mit Zeitangaben arbeiten. Um Nörgelei zu vermeiden, wäre es besser den Kindern einen Vorlauf zu lassen. Beispielsweise: In 20 Minuten machen wir uns bettfertig. (…) Ihr habt nur noch 10 Minuten zum Spielen, danach zieht ihr eure Pyjamas an. (…) Nur noch 5 Minuten, fangt schon mal an, das Spiel einzusammeln usw.
7. Schritt: Erinnere die Kinder daran, was sie schon hatten.
Anstatt dich tierisch drüber aufzuregen, dass dein Sonnenschein schon wieder nach einem Bonbon fragt und „Du kriegst jetzt gar nichts mehr“ zu brüllen, probiere eine andere Taktik aus. Erinnere es daran, dass es bereits ein Bonbon hatte, z.B.:
„Du hattest schon ein Bonbon. Soll ich dir einen Apfel schneiden?“
Wir haben z.B. eine Regel, dass die Kinder sich erst nach dem Mittagessen eine Süßigkeit aussuchen dürfen und nicht vorher. Anstelle also „Du kriegst jetzt gar nichts!“ zu sagen, sagst du: „Wenn du dein Mittagessen hattest, bekommst du ein Bonbon. Du kannst dir aber jetzt schon überlegen, was du haben möchtest.“
8. Schritt: Lobe deine Kinder für Geduld.
Erfolgserlebnisse tun uns allen gut. Deshalb ist es besser, dass dein Kind sich merkt, für Geduld gelobt zu werden als für Ungeduld angebrüllt worden zu sein. Denn leider erinnern sich die Kinder eher daran, dass Mama verärgert war und nicht an das, was sie dabei gesagt hat.
Hierbei müssen wir evtl. unsere Verhaltensweise ändern. Als meine Kinder im Winterurlaub in der Ski-Schule waren, war meine Tochter mehr als nur bockig. Sie wollte aufgeben. Das hat die Trainer und uns viele motivierende Worte gekostet sowie Nerven. Am Ende des Tages hätte ich ihr gerne gesagt, wie anstrengend es war. Aber die bessere Wahl war es, sie dafür zu loben, dass sie nicht aufgegeben hat. Denn nicht aufzugeben, fiel ihr wirklich nicht leicht. An dieser Situation sind wir beide gewachsen.
9. Schritt: Sei ein Vorbild für deine Kinder.
Die Wahrheit ist, dass wir als Eltern manchmal frustriert sind und selbst ungeduldig sein können. Wenn wir also unseren Kids gegenüber schnippisch werden und zu einer brüllenden Löwen mutieren, wie können wir dann Geduld von ihnen erwarten?
Deshalb ist Geduld eine gemeinsame Sache, an der wir als Familie arbeiten. Wenn wir ruhig und liebevoll bleiben, obwohl wir zu spät, hungrig, frustriert oder müde sind, dann zeigen wir unseren Kindern, was Geduld eigentlich ist.
Übung macht den Meister.
Wie schaffst du es, trotz allen Familienwahnsinns geduldig zu bleiben?
Alessia meint
Tolle Tipps!!! Danke Marina.
Marina Peters meint
Danke 🙂
Melanie meint
Danke für den Artikel…hat mir gerade sehr gut getan das zu lesen ?
Marina Peters meint
Hallo Melanie,
das freut mich zu hören. 🙂
LG
Lydia meint
Teilen zu wollen entwickelt sich durch die Empathiefähigkeit. Es ist nicht ratsam, damit eine extra-Belohnung in Aussicht zu stellen. Viel besser ist es mit dem Kind zu lernen, dass die Freude des Anderen Belohnung genug ist. „Sieh wie er sich freut“ „wie fühlst du dich, wenn man mit dir teilt? Findest du das schön? So fühlt sich das andere Kind wenn du mit ihm teilst.“
Generell teilen Menschen später nicht mehr so gerne wenn sie früher dazu gezwungen oder erpresst worden sind.
Marina Peters meint
Hallo Lydia,
vielen Dank für dein Kommentar. Das sehe ich genauso.
LG
J meint
Der letzte Tipp treibt mich gerade in den Wahnsinn. Bin hier gelandet, weil gerade wieder alles schief gelaufen ist und ich gar nicht geduldig sein konnte. Auf der Suche nach Zuspruch, bekommt man am Schluss aber immer noch schön selbst die Schuld für alles zugeschrieben. Und das ist so erniedrigend. :-((( Wenn man merkt, dass man ein schlechtes Vorbild ist, aber nicht weiß, wie man es ändern soll. Ich hatte heute viel Zeit für mich. Dachte, ich kann also abends geduldig sein. Aber es kam doch anders.. Warum? Warum? Warum hat mich niand gewarnt vor dem Kinderkriegen und gesagt, dass es so unglaublich schwierig ist, gelassen zu bleiben und die Verantwortung zu tragen, dass diese Menschen gut groß werden?
Marina Peters meint
Liebe J,
es tut mir so unglaublich leid, dass grade alles schief läuft bei dir. Wir alle kennen doch solche Tage.
So wie sich jeder einzelne Mensch von anderen unterscheidet, so unterschiedlich sind auch unsere Lebenssituationen. Lass dich nicht entmutigen.
Das sind ein paar Tipps, die bei mir persönlich im Alltag funktionieren. Aber auch hier ist nicht immer jedes Kind geduldig und auch nicht jeder Erwachsener. Deshalb schreibe ich auch am Ende, dass Geduld eine gemeinsame Sache ist. Je nach Alter der Kinder, kann man da schon gemeinsam dran arbeiten. Das ist ein Prozess, der eigentlich nie wirklich abgeschlossen ist. Also zumindest nicht hier bei uns. Meine Kinder sind 10, 8, 4 und fast 2 – jedes Alter hat seine ganz besonderen Vorteile, aber auch Herausforderungen.
Und lass dir eins gesagt sein – Kinder großzuziehen bzw. zu erziehen ist eine ganz schöne Herausforderung. Niemand von uns meistert dieser Aufgabe fehlerlos und frei von Rückschlägen. Und auch wenn wir als Eltern Fehler machen, ist das okay – die Frage ist, wie wir damit umgehen. Denn die Tatsache, dass wir an uns arbeiten möchten, ist doch auch ein gutes Vorbild, oder nicht? So sehe ich das. 🙂
Wenn du magst, kannst du mich gerne per Mail kontaktieren.Vielleicht kann ich dir situationsbezogen besser helfen.
Ganz liebe Grüße,
Marina
Thorsten meint
Ich habe diesen Artikel gelesen, weil ich wie viele andere heute keinen sehr guten Tag mit den Zwillingen hatte. Ich werde die Tipps beherzigen so gut ich kann. Ich verzweifle manchmal sehr an der Papa Rolle, die heute von einem erwartet wird. Du sollst mehr Papa sein und die Frau entlasten ( was ich selbstverständlich mit Freuden tue). Du sollst aber auch das Geld verdienen, Liebhaber sein und den Haushalt schmeißen. Meine Frau und ich haben das, so glaube ich, ganz gut im Griff, aber die Gesellschaft ist doch verscheuert. Wenn man früher von der Frau erwartet hat, dass sie Mama und Hausfrau ist, so erwartet man heute von dem Mann eine starke Beteiligung an der Care Arbeit, zusätzlich soll noch alles andere laufen.
Zum Thema Geduld: ich habe nie eine schwierigere Aufgabe gehabt. Sie sind auch noch zu zweit, und das macht es mir schwer. Einfache Dinge wie abends waschen und Zähneputzen sind Herkulessen Aufgaben, weil die Kids da nie Bock drauf haben. Und wenn das nicht sofort fluppt, bin ich schon wieder sauer.
Was tun? Machen lassen? Grenze setzen? Das wiederum heißt, seine Regel durchsetzen. Aber wie? Brüllen? Laut sein? Leise sein bringt nichts, da hören sie nicht zu.
So ein Mist -.-
Marina Peters meint
Lieber Thorsten,
ich habe den größten Respekt vor Zwillingseltern, habe auch ein paar in meinem Umfeld. Vor allem die ersten Jahre kann diese Aufgabe einem wie ein überwältigend großer Berg erscheinen. Aber haltet durch, eins kann ich dir versprechen: Die Kinder werden zunehmend selbstständiger. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass alles einfacher wird, aber es wird anders sein.
Aus meiner persönlichen Erfahrung als Mama von vier Kindern, kann ich sagen, dass „geduldig zu sein“ für alle Eltern eine Herausforderung ist. Wenn noch Müdigkeit, besondere Umstände oder gesundheitliche Aspekte dazu kommen, kann es noch anstrengender werden.
Und all diese hochgelobte Vereinbarkeit ist sowieso nur ein Märchen, jeder Bereich wird Abstriche machen, sofern wir uns etwas Neuem zuwenden. Wenn Kinder kommen, dann kann das Leben nicht mehr laufen wie bisher, aber das muss nicht zwangsläufig etwas Negatives sein (Ich kann das Buch „The One Thing“ empfehlen. Es ist nicht für Eltern geschrieben, aber schenkt einem einen neuen Blick auf all das Multi-Tasking und die vermeintliche Vereinbarkeit).
Ansonsten setzen wir bei unserer Familie auf:
– klare und für Kinder dem Alter entsprechende und verständliche Grenzen
– wir haben Familienregeln, die die Kinder kennen und die wir bereits mit den älteren Kindern erarbeitet haben
– Beständigkeit und Konsequenz in unserem Handeln als Eltern ist wichtig
– bei jüngeren Kindern gibt es Abendrituale, damit sie besser in den Schlaf finden
– wir haben Schlafenszeiten, die wir einhalten, so haben die Kinder ihren Rhythmus
Aber durchsetzten sollte man das nicht durch Geschrei (manchmal doch einfacher gesagt, als getan), sondern durch verständliche aber effektive Konsequenzen. Und da variiert es von Kind zu Kind und ist auch altersabhängig. Da kann ich leider kein Schema F bieten. 🙂
Manchmal gibt es ganz schwierige Phasen, die man überstehen muss. Manchmal muss man schauen, ob es nicht etwas gibt, wofür man aktuell einfach keine Kapazitäten hat (evtl. dann streichen?) und manchmal macht es Sinn, sich Hilfe zu holen. Vielleicht einen Babysitter, um mit der Frau einen Kaffee trinken zu gehen oder eine Haushaltshilfe o.Ä.
Ich wünsche dir und deiner Frau vom Herzen alles Gute, haltet durch!
LG,
Marina
Jenny meint
Einfach DANKE für diesen wohltuenden Artikel.. Ich habe mich auch gerade von einigen „unnötigen“ Alltagsbelastungen und Zeitfressern getrennt, um wieder durchatmen zukönnen. Ich hätte nie geglaubt wie sehr unsere Kinder unsere Schwingungen wahrnehmen und wie sehr diese unseren Alltag beeinflussen.. Grob gesagt, je ausgeglichener wir sind, umso ausgeglichener sind es auch die Kinder und schon ist mehr „Ruhe“ im Alltag..
Vielen Dank auch für die positiven Alternativen zum Gebrüll, die werde ich zusätzlich aufschreiben und verinnerlichen..
Fühl Dich bitte einfach kurz gedrückt..