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Das Baby ist auf der Welt und du als Mama auf der Achterbahn der Gefühle mit einem Hormoncocktail in der Hand.
In deinen Armen liegt ein kleines Wunder und es ist unfassbar, unbeschreiblich und manchmal sogar ganz unwirklich. Gehört dieses Baby etwas zu mir?
Genauso wie keine Frau einer anderen gleicht, genauso viele unterschiedliche Geburtsberichte wirst du lesen. Aber wenn du im Wochenbett bist, dann hast du es überstanden.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Schätzchen!
Kommen wir nun zur ersten Zeit nach der Geburt und einigen Tipps, die ich dir gerne mit an die Hand geben möchte, weil ich sie damals bei meinen ersten Kindern auch gerne „früher“ gehört hätte.
Warum ist das Wochenbett überhaupt wichtig?
Die ersten Wochen nach der Geburt sind die Zeit für intensive Nähe, zum Kennenlernen, Kuscheln und um gemeinsam als Familie zusammenzuwachsen. Für mich ist das immer die Zeit der Umstellung. Denn ob man es wahrhaben möchte oder nicht, dieses neue Mini-Familienmitglied wirbelt alles durcheinander und es ist völlig okay. Versuche in dieser Zeit, es gelassener zu sehen, wenn mal irgendwo etwas schief läuft. Kein Perfektionismus, gönne euch diese Findungsphase als Familie.
Vergiss nicht: Das Wochenbett ist dafür da, damit du dich von der Geburt erholst. Denn seien wir Mal ehrlich, die Geburt ist sowohl eine körperliche als auch eine seelische Herausforderung. Auch wenn es eins der größten Wunder ist, sein Baby endlich im Arm zu halten. Ziemlich treffend finde ich da dieses Zitat:
Wenn Ärzte über Geburt reden, benutzen sie nie das Wort Schmerz! Zugegebenermaßen ist das so, wie wenn sie über den Atlantik reden, ohne das Wort Wasser zu gebrauchen.
Dave Berry
Soweit es geht, solltest du im Wochenbett eine stressfreie Umgebung genießen, die genügend Zeit bietet zur Erholung und Regenerierung. Denn das fördert sowohl die Rückbildung und das Abheilen von Geburtsverletzungen als auch die Routine beim Stillen.
Lesetipp: 8 Must-Haves und Tipps für eine stressfreie Stillzeit
Wie bereite ich mich auf das Wochenbett vor?
Einige Dinge könntest du bereits vor der Geburt regeln/abklären:
- Wer unterstützt im Haushalt? (Einkauf, Kochen, Wäsche usw.). Bei Familien mit Kindern macht es Sinn, Zutaten für einfache & schnelle Gerichte da zu haben. Wenn es für euch als Familien eine Option ist, dann auch evtl. Lieblingsgerichte vorzukochen und einzufrieren.
- Falls du schon Kinder hast: Wer kümmert sich während der Geburt um sie und wer unterstützt in den ersten Wochen? (Vor allem, wenn man Schule, Aktivitäten usw. unter einen Hut bringen muss)
- Wer darf euch wann besuchen? Es ist übrigens vollkommen verständlich, wenn du dem ein oder anderen Besuch absagst, wenn ihr Ruhe braucht.
- Die Erstausstattung für das Baby sollte vorhanden sein und zwar samt genügend Windeln, Feuchttüchern usw.
- Ich kann es nicht oft genug sagen – eine Nachsorgehebamme ist unverzichtbar und eine große Hilfe bei den Unsicherheiten der ersten Zeit mit Baby.
- weiter unten im Beitrag findest du die Einkaufsliste für das Wochenbett (ja für dich musst du auch vorsorgen 😉 ).
11 Dinge, die du übers Wochenbett unbedingt wissen musst
Einige Veränderungen nach der Geburt sind unvermeidbar und da solltest du dich auf jeden Fall vorbereiten als Mama:
1. Der Wochenfluss
Dazu kommt es, da sich nach der Geburt die Plazenta von der Gebärmutter ablöst und eine Wunde an der Gebärmutterschleimhaut entsteht. Solange sie abheilt, ist der Wochenfluss da. In den ersten Tagen ist der relativ stark und könnte Klümpchen enthalten. Später lässt er zunehmend nach. Die Länge variiert von Frau zu Frau, im Schnitt könnte er etwa 6 Wochen dauern.
Was könntest du gut gebrauchen?
- Pelzy Protect* Kombi-Pack. Große hygienische Wöchnerinnen Saugvorlagen (2×30 Stk.| ca. 11×30 cm |mit innenliegender Wäscheschutzfolie | inkl. 5 waschbare & trocknergeeignete Wochenbett-Slips, Größe wählbar).
- Samu Steril Wöchnerinnen-Vorlagen Maxi* (2×10 Stk. | 12×33 cm) für die ersten Tage.
- Samu Wöchnerinnen Vorlagen Classic Midi (56 Stk. | 11×30 cm)
- Samu Wöchnerinnenvorlagen Classic Mini* (2×20 Stk. |6,5 x 22cm)
- evtl. wasserdichter Matratzenschutz* (übrigens auch praktisch, wenn man in einer Muttermilch-„Pfütze“ aufwacht).
2. Die Nachwehen
Die Gebärmutter zieht sich nach der Geburt wieder zusammen. Meistens sagt man, dass die Erstgebärenden das kaum spüren. Die kommen oft beim Anlegen des Kindes und ich muss sagen, dass ich sie erst nach der dritten Geburt ziemlich deutlich gespürt habe. Die Rückbildung der Gebärmutter wird im Krankenhaus täglich geprüft und auch Zuhause, wenn du eine Nachsorgehebamme hast. Meine gab mir den Tipp, mich zwischendurch auf den Bauch zu legen, um den Rückbildungsprozess anzuregen.
3. Geburtsverletzungen
Es wird nicht gerne darüber gesprochen, aber das müsstest du dennoch wissen. Die häufigste Geburtsverletzung ist wohl ein Dammriss oder auch ein Dammschnitt. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass solche Verletzungen vor allem beim Sitzen und dem Toilettengang schmerzen.
Was könnte lindernd helfen?
- z.B. während des Toilettengangs mit einem Becher Wasser oder besser noch kaltem Kamillentee „mit“ spülen.
- Alternativ wurde mir auch eine Podusche* empfohlen für das Wochenbett. Ich habe sie persönlich nicht getestet, aber mir erzählen lassen, dass sie bei länger heilenden Verletzungen sehr empfehlenswert sei.
- Sitzbäder können eine angenehme und heilungsfördernde Maßnahme sein, aber nicht zu oft und nicht zu lange. Sonst könnte es passieren, dass die heilende Wunde unter Umständen wieder aufweicht. Dafür wird in der Regel TANNOLACT* von den Hebammen empfohlen.
- Regenerations-Spray von Motherlove*. Es kann direkt nach der Geburt angewendet werden und wirkt auch heilend, entspannend und erfrischend. Im Gegensatz zu den Sitzbädern kann es mehrfach am Tag angewendet werden.
- Multi-Gyn Kompressen* (Packung mit 12 einzeln verpackten Kompressen). Diese wurden mir damals von meiner Hebamme mitgebracht, sie lindern Schmerzen und Reizungen.
4. Der Beckenboden
Auch hier gilt, dass du es ruhig angehen solltest, sofern möglich. Es könnte sein, dass du keine Geburtsverletzungen hast (das wünsche ich jeder Frau vom Herzen!) und auch die Glückshormone dir einen Kräfteschub verleihen, aber übertreibe nicht mit deinem Tatendrang. Denn die Beckenbodenmuskulatur ist geschwächt und du solltest am besten nichts schweres heben (wie z.B. ein Geschwisterkind).
Nach Rücksprache mit deiner Hebamme kannst du, wenn alles gut abheilt nach einigen Wochen mit leichten Übungen beginnen und nach Ende des Wochenbetts auch einen Rückbildungskurs besuchen. Das kann ich dir wirklich nur ans Herz legen. Allerdings beachte, dass diese Kurse relativ schnell ausgebucht sind und du dich rechtzeitig um eine Anmeldung bemühen musst. Ich wurde z.B. von meiner Nachsorgehebamme angemeldet, die sich wirklich immer super um mich gekümmert hat.
5. Hämorriden
Ein sehr leidiges, beinahe Tabu-Thema. Doch Tatsache ist, dass es sehr aktuell während einer Schwangerschaft oder aufgrund des Pressens bei der Geburt werden könnte. Abhilfe verschaffen ganz bestimmte Salben, aber am besten nicht auf eigene Faust besorgen, sondern nach Rücksprache mit dem Frauenarzt. Es gibt auch Salben, die stillende Frauen benutzen können, deshalb gehe das an und leide nicht einfach still vor dich hin.
6. Verstopfung
Verstopfung nach der Geburt könnte mehrere Ursachen haben. Im Krankenhaus wirst du solange von den Krankenschwestern danach gefragt, bis du einmal „groß“ warst. Wenn es nämlich nicht klappt, so wird etwas „nachgeholfen“.
Achte auf eine ballaststoffreiche Ernährung, Obst, Gemüse und viel Flüssigkeit. Denn ich persönlich muss immer darauf achten, während der Zeit, in der ich voll stille. Ansonsten droht mir genau das hier als Konsequenz.
Lesetipp: Stillzeit – die Dos & Don’ts
7. Das endlose Schwitzen
Das ist eine Folge der Hormonumstellung und der Abschied von den Wassereinlagerungen aus dem Körper. Viel tun kannst du da nicht, abgesehen davon, dass du genügend Wechselsachen in die Klinik mitnimmst. Erfahrungstechnisch kann ich nur sagen, dass man die erste Zeit vor allem nachts stark schwitzt.
8. Goodbye volles Haar
In der Schwangerschaft erfreuen sich viele Frauen an ihrer dicken, vollen Haarpracht. Das ändert sich leider nach der Geburt. Immer wieder diese Hormone. Denn während der Schwangerschaft wird verstärkt Östrogen produziert, nach der Geburt geht’s wieder zurück zur Normalität und unser Körper hat „Entzugserscheinungen“.
9. Der Baby-Blues
Nicht bei allen Frauen ist „alles nur Sonnenschein“. So geht’s einigen drei bis vier Tage nach der Geburt ziemlich elend. Normalerweise ist das schnell überstanden und das Chaos der Gefühle verschwindet genauso plötzlich, wie es gekommen ist.
Wusstest du? Etwa 80% aller Frauen leiden zumindest einen Tag nach der Geburt unter Baby Blues. Längst ist auch bekannt, dass 10% – 15% aller Mütter von den Beschwerden einer Postpartalen Depression betroffen sind.
10. Das Stillen
Das Stillen empfinde ich als eine besondere und wunderbare Zeit mit dem Baby.
Was brauche ich?
- Still-BH’s. Bequem in der Nacht und auch in der ersten Zeit vom Milcheinschuss usw. sind Stillbustiers*. Gute Erfahrungen habe ich persönlich mit der Marke Medela und H&M gemacht. Meine persönliche Auswahl findest du hier in meinem Post “Stylisch durch die Schwangerschaft“.
- Stilleinlagen. Ich persönlich präferiere die Marke Lansinoh. Die bieten sowohl wiederverwendbare, waschbare Stilleinlagen* als auch Einweg Stilleinlagen*.
- Pyjamas mit Stillfunktion. Denn in der Nacht wirst du stillen und das Anlegen sollte so bequem wie nur möglich für dich und dein Baby sein. Deshalb kannst du entweder ein Still-Pyjama* kaufen oder eins mit Knöpfen vorne.
- Ein Stillkissen*. Einige können getrost drauf verzichten, aber für mich gehört das zu den Must-Haves. Ein Stillkissen stützt auch wunderbar bei unterschiedlichen Stillpositionen. Darüber solltest du ebenfalls unbedingt mit deiner Hebamme sprechen, damit sie dir dabei hilft.
- Evtl. eine Milchpumpe. Die Milchpumpe könnte dir etwas Freiraum verschaffen, indem du Milch abpumpst und jemand anderes das Füttern übernimmt. Ich habe eine Handmilchpumpe* von Avent und bin sehr zufrieden damit. Tipp: Viele Apotheken haben Milchpumpen im Verleih, auch elektrische.
11. Erste Hilfe für die Brust
Vor allem mit dem ersten Baby muss sich das Stillen einpendeln und es könnte evtl. auch zu ein paar Problemchen, wie wunde Brustwarzen oder gar Milchstau kommen.
Was könnte helfen bei Problemchen?
- Lanolin Brustwarzensalbe* gegen wunde Brustwarzen (muss zum Stillen nicht abgewaschen werden).
- Thermo-Pads zum Kühlen oder Wärmen. So kannst du z.B. durch Wärme den Milchfluss erleichtern oder aber Kühlen zum beruhigen der Brust. Diese gehen meist im Set mit Stoffbezügen und gibt es z.B. von Lansinoh* oder Avent*.
- Stillhütchen. Persönlich habe ich diese nie verwendet, aber kenne einige Mütter für die sie eine echte Hilfe bei sensiblen und wunden Brustwarzen waren. Auch bei Flach-, Hohlwarzen und Anlegeschwierigkeiten sind die Hütchen wohl eine Lösung.
- Brustwickel mit Quark, kühlen Eisbergsalat-Blättern oder Retterspitz*. Zur äußeren Anwendung für Wickel/Auflagen für die Brust bei Milchstau, Schwellungen usw. Bei meinem zweiten Kind hatte ich leider Milchstau und habe gute Erfahrungen mit diesen Wickeln gemacht.
- Einfach in der Anwendung sind die Kompressen von Multi-Mam*.
Damit du den Überblick nicht verlierst, habe ich eine Wochenbett Checkliste als PDF-Datei zum Download für dich zusammengestellt.
Diese findest du in der mamizeug Bibliothek. Den kostenlosen Zugang dazu, erhältst du als mein Newsletter-Abonnent.
Es könnte sein, dass du während des Wochenbetts die eine oder andere negative Erfahrung machst. Aber denke daran, die körperlichen Symptome vergehen und deine Familie bleibt.
Ich wünsche dir eine gesegnete Zeit mit deinem Baby!
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