Aufgewacht.
Habe ich überhaupt geschlafen? Ist es schon wieder morgens?
Die Tage laufen in einer Dauerschleife ab – wie in dem Film „Und Täglich Grüßt das Murmeltier„.
Du kannst keinen klaren Gedanken fassen. Müde, erschöpft und niedergeschlagen.
Eigentlich möchtest du gar nicht aus dem Bett aufstehen. Denn es fühlt sich an, als wären massive Betonklötze an deinen Körper gebunden.
So können sich ausgeprägte Erschöpfung und Niedergeschlagenheit anfühlen. Lasse nicht zu, dass sie dich in ein finsteres Tal von Unzufriedenheit, depressiven Zuständen oder gar Burnout ziehen.
Aber wie entgehe ich dem finsteren Tal der Erschöpfung?
Sei dir im Klaren und erkenne mögliche Ursachen von Dauermüdigkeit und Burnout.
#Lese-Tipp: Starke Erschöpfung und Burnout als Mama – wer ist schuld?
Stelle dir eine persönliche Check-Liste zusammen, die dir hilft. Was könnte da drauf stehen?
1. Brauche ich mehr Schlaf?
Meine Damen, bitte. Kein hysterisches Gelächter. Natürlich brauchen wir alle mehr Schlaf. Doch es gibt auch Phasen, in denen es scheint, als würden wir keine Minute Schlaf bekommen. Da erinnere ich mich z.B. daran, als mein 7-Monate-alter Sohn Magen-Darm-Grippe hatte und mein Mann verreist war.
Wie könntest du dich körperlich erholen? Der Papa, die Oma, eine Freundin übernimmt die Kinder für ein paar Stunden und du gehst – nein, nicht wie panisch aufräumen, Papierkram erledigen, spülen, waschen, bügeln usw. – sondern SCHLAFEN. Wenn du merkst, dass du den Tag kaum überstehen kannst, dann geht das nicht anders.
2. Prioritäten neu ordnen
Ja, ja. Das ist etwas, was wir uns immer vornehmen und nie wirklich durchziehen. Aber das muss sein. Schließlich verändert sich unser Leben durch unsere Kinder und es nützt nichts, das zu leugnen. Und das ist noch nicht mal negativ gemeint. Diese Veränderung haben sich die meisten herbeigewünscht und sich lange danach gesehnt.
Komischerweise erkennen wir in anderen Bereichen die Notwendigkeit, unsere Prioritäten neu zu ordnen viel eher als nach der Geburt unserer Kinder. Wenn wir z.B. nach der Ausbildung bzw. Studium ins Berufsleben einsteigen, dann ist es selbstverständlich, dass unser Beruf eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Diese Zeit können wir nicht anderweitig verplanen. Aber wie viel Zeit gönnen wir uns nach der Geburt eines Kindes, z.B. für das Wochenbett? Wie viel Zeit „erübrigen“ wir, um als Familie anzukommen? Wie viel Zeit planen wir täglich für unsere Kinder ein?
3. Stecke neue Grenzen ab
Du musst lernen, auf dich Rücksicht zu nehmen. Lerne „nein“ zu sagen. Die meisten werden keine Rücksicht auf deine Situation nehmen. Deshalb musst du das tun. Sprich es aus: „Nein, dafür habe ich keine Zeit.“ Ganz ohne schlechtes Gewissen.
Warum? Weil du jetzt nicht nur die Top-Mitarbeiterin, Partnerin, Freundin usw. bist, sondern vor allem Mutter. Es gibt jemanden der auf dich angewiesen ist. Die meisten Aufgaben kann jemand anderes erledigen, aber niemand kann dich als Mutter ersetzen. Du musst nicht das Schubladendenken unserer Gesellschaft oder auch deines Umfeldes erfüllen, sondern einen stabilen Weg für deine Familie finden.
4. Achte auf deine Gesundheit
Als Mütter fokussieren wir uns auf Tausende von Dingen, aber meist nicht auf unsere Gesundheit. Damit ist Schluss.
Das bedeutet für jede von uns etwas anderes. Ich musste z.B. lernen, mich komplett auszukurieren, bevor ich wieder einsatzbereit bin. Denn ansonsten dauert es nicht lange und ich liege wieder flach. Vielleicht musst du manchmal auch auf die Bremse treten und deinen Alltag etwas entschleunigen?
Stress tut niemandem gut. Mit der Zeit habe ich auch gelernt, dass auch mir Sport gut tut. Ich werde nie eine Fitness-Mami, aber ich möchte gerne eine fitte Mama sein. Also nichts aufwendiges nur 1-2 kurze Workouts die Woche, damit der Körper in Schwung kommt.
5. Pfeife auf Perfektionismus
Das musste ich selbst auch erst Mal verinnerlichen. Mein Perfektionstick in einigen Bereichen bringt mich nicht weiter, sondern macht meine Seele kaputt.
Ja, das muss sein. Denn wie ich bereits in Diese 5 Gewohnheiten lassen Mütter verzweifeln geschrieben habe, ist der Perfektionismus ein Zufriedenheitskiller.
Warte nicht auf den perfekten Augenblick – genieße die Kleinigkeiten in deinem Leben und freue dich darüber. Ich werde nie vergessen, wie mein ältester Sohn (damals war er 1,5 Jahre alt) mir sein Kunstwerk zeigte. Er freute sich und war total stolz, als er mir sein Gekritzel mit Buntstiften auf meiner zuvor perfekt-weißen Wand im Flur zeigte. Tja, passiert und das war gerade Mal der Beginn unseres Abenteuers mit Kindern.
6. Nimm Hilfe an
Du kommst mit etwas nicht klar? Das ist vollkommen gerechtfertigt. Es ist normal, dass dir manchmal die Zeit und die Kraft fehlt, etwas zu tun. Versuche ein paar Aufgaben an andere zu delegieren. Ganz egal, ob es Hausarbeit ist, die jemand anderes aus der Familie übernimmt oder ein Auftrag, den ein Kollege erledigt.
Warum denn nicht? Jemand bietet dir an, deine Wäsche zu bügeln, deine Fenster zu putzen, dir etwas mitzubringen oder auch mal mit deinem kleinen Schatz spazieren zu gehen? Hier musst du auf jeden Fall ja sagen.
7. Was gibt dir Kraft?
Was lässt dich neue Kraft und Freude in deinem Leben schöpfen? Bei einigen von uns, ist das vielleicht ein Date mit dem Liebsten, während die Großeltern auf die Kinder aufpassen. Für einige ist es mit einer Freundin einen Kaffee zu trinken. Oder willst du einfach Mal in Ruhe ein Buch lesen oder auch Sport treiben?
Ob es dein Glaube ist oder etwas, was du gerne tun würdest – nimm dir Zeit dafür.
8. Fühlst du dich irgendwie einsam?
Dann ist es höchste Zeit, dass du deine Freundin auf eine Tasse Kaffee oder Tee einlädst. Es tut so gut, sich mit jemandem auszutauschen. Vor allem mit Gleichgesinnten.
Oder überlass mal dem Papa die Bühne und geh mit paar Freundinnen in ein Café um die Ecke. Das darfst du dir gönnen und es wird dir gut tun. Das wird dich auf neue Gedanken bringen und auch Zuspruch wird dir gut tun.
9. Trenne dich von den sogenannten Krabben in deinem Leben
Es gibt diese Menschen die dich immer runterziehen, auch wenn es dir eigentlich gut geht und du gute Laune hast. Tim Ferriss nennt solche Menschen Krabben.
Umgib dich nicht mit Menschen, die dir ständig sagen, dass du etwas nicht schaffst oder wie schwer das Leben doch ist. Umgib dich lieber mit Menschen, die dich ermutigen und dir eine Richtung zeigen, wie du es schaffst.
10. Verzweifle nicht an dir selbst
Es gibt keine einzige Frau, auf die Feenstaub herab regnete und sie wurde zu einer perfekten Mutter. Hier darfst du laut rufen: „Whaaaaat?!“.
Setze dich nicht selbst unter Druck und hör auf an irgendwelchen Idealen aus deiner Hollywood- oder Instagram-Märchen-Vorstellung festzuhalten. Du bist keine perfekte, aber die beste Mutter für dein Kind.
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11. Nimm ein Bad, aber bade nicht in Selbstmitleid und negativen Gedanken
Ehrlich, ich meine das nicht böse. Ich weiß doch, wie ich selbst manchmal bin. „Alles muss ich alleine machen“, „Keiner hilft mir“, „Wie soll ich das bloß schaffen?“, „Andere machen XY und ich wechsele hier Windeln“, „Wann habe ich mal Zeit für mich selbst?“…
Unsere Kinder haben es sich nicht ausgesucht, auf die Welt zu kommen. Wir haben uns unsere Kinder gewünscht. Sie sind Kinder – ein wertvolles Geschenk Gottes, welches für einige Zeit in unsere Hände anvertraut wurde.
Kinder lieben uns. Bedingungslos.
Kinder vertrauen uns. Ausnahmslos.
Kinder brauchen uns. Unvollkommen und doch die Besten für sie.
Vielleicht bist du dir nicht sicher, was du selbst eigentlich willst. Dann ist es höchste Zeit, das herauszufinden.
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Denn die Zeit mit unserer Familie und unseren Kindern ist eine sehr wertvolle Zeit. Sie ist kostbarer als alles andere, was wir je erleben. Unsere Kinder erwarten keine unfehlbaren Mütter, sie brauchen nur eine Mama, die sie liebt.
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