Bin ich eine Minimalistin geworden?
Keineswegs.
Dennoch finde ich einige Ansätze im Minimalismus sehr gut und empfinde sie als genau das, wonach ich gesucht habe.
Minimalismus auf den Punkt
Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die sich auf das Wesentliche konzentriert und überflüssigen Ballast reduziert:
1. Weniger ist mehr
Der Fokus liegt auf Qualität statt Quantität. Es geht darum, nur das zu besitzen, was wirklich gebraucht wird und Freude bereitet.
2. Befreiung von materiellem Überfluss
Durch das Reduzieren von Besitz wird Platz für Wichtiges im Leben geschaffen, was zu mehr Freiheit und innerer Ruhe führt.
3. Bewusster Konsum
Minimalisten kaufen weniger und achten mehr auf nachhaltige und langlebige Produkte, was oft auch langfristig betrachtet sinnvoller ist, als kurzlebiger Konsum oder auch Fast Fashion.
4. Fokus auf Erlebnisse statt Dinge
Statt materiellen Besitz zu häufen, legt der Minimalismus Wert auf Erfahrungen und Beziehungen, die das Leben bereichern.
5. Vereinfachung des Lebens
Durch das Reduzieren von Verpflichtungen und das Ablegen von unnötigen Dingen wird das Leben überschaubarer und weniger stressig. Ich persönlich arbeite gerade daran, „nein“ zu sagen – mein persönlicher Engpass.
Minimalismus umfasst nicht nur auf materiellen Besitz, sondern auch andere Bereiche des Lebens wie Zeitmanagement, Beziehungen und digitale Gewohnheiten. Ziel ist es, ein erfüllteres und bewussteres Leben zu führen.
Und wer will das nicht?
21 minimalistische Entscheidungen, die mein Leben täglich einfacher machen
Und vielleicht sage ich das nicht oft genug, aber das ist keine in Stein gemeißelte Vorschrift – es ist einfach mein Weg, um mehr Zeit und Freude am alltäglichen Leben zu gewinnen, und vielleicht hilft dir ja auch der ein oder andere Tipp!
Manchmal rasen wir einfach durch unseren Alltag, ohne zu merken, dass wir viele Dinge tun, nur weil wir sie überall sehen. Ein oft übersehenes Konzept ist die „unsichtbare To-Do-Liste”.
Die Unsichtbare To-Do-Liste
Sie umfasst all die kleinen, alltäglichen Aufgaben, die unsere mentale Energie beanspruchen, aber selten bewusst wahrgenommen werden.
Dazu gehören Dinge wie das Überwachen des Vorrats zu Hause, an wichtige Termine denken oder spontane Reparaturen im Haushalt, die Haushaltspflege etc. Diese Aufgaben sind oft nicht auf unserer klassischen To-Do-Liste zu finden, belasten uns jedoch trotzdem. Indem wir uns dieser unsichtbaren Liste bewusst werden und Strategien entwickeln, sie zu minimieren, können wir unser Leben erheblich vereinfachen und mehr mentale Freiheit gewinnen.
Das bringt uns wiederum mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben und vielleicht sogar ein bisschen Geld Ersparnis.
Und nun die 21 Dinge, die ich aufgegeben habe:
1. Pinterest-Rezepte jagen
Früher habe ich ständig neue Rezepte ausprobiert (ausprobieren wollen) und hatte dann Zutaten rumfliegen, die in einen vereinfachten Alltag einer großen Familie einfach nicht passen. Heute halte ich mich an eine Handvoll Lieblingsgerichte und ein Menüplan für eine Woche, den wir gemeinsam als Familie zusammenstellen – weniger Stress, weniger Chaos in der Küche!
P.S.: In der Mamizeug Bibliothek findest du Druckvorlagen für einen Menüplan. Die Bibliothek ist frei zugänglich für meine Newsletter-Abonnenten.
2. Großeinkäufe nur vor Ort und ohne Einkaufsliste
Ich muss gestehen, Fleisch kaufen wir nur vor Ort ein. Wenn ich aber merke, dass uns eine ganz stressige Woche erwartet, dann bestelle ich unsere Lebensmittel online. Das spart uns sehr viel Zeit und Stress. Außerdem kaufen wir immer nach unserer bewährten Einkaufsliste ein, die wir nur minimal aktualisieren. So haben wir auch wirklich nur das da, was wir essen und aufbrauchen.
3. Plastiktüten & Einkaufstaschen sammeln
Wieso tun wir das bloß? Sogar bei einer Großfamilie braucht es 3-4 gute Taschen und der Rest ist einfach überflüssig.
4. Tupperware aufbewahren, die man nie benutzt
Reduzieren – Ordnung und weniger Chaos im Schrank! Ein Gamechanger waren Glasdosen, die sowohl als Auflauf- und Backformen geeignet sind, als auch mit Deckel in den Kühlschrank wandern können und ebenfalls als Lunch-Dosen dienen. Love it.
5. Immer wieder neue Pflegeprodukte testen
Ich halte mich an bewährte oder professionell empfohlene Produkte und spare mir den Testmarathon. Denn sonst hat man nur Tuben da stehen, die angebrochen sind und nie aufgebraucht werden.
6. Jedem Modetrend hinterherlaufen
Statt den neuesten Modetrends folge ich lieber meinem eigenen Geschmack, der zu meiner Figur und meinem Lebensstil passt – das macht mich viel glücklicher.
7. Im Sale zuschlagen, nur weil es günstig ist
Ich gehe das jetzt ganz anders an als vorher. Bei der Kinderkleidung nutze ich die Sales gerne, aber eben nur in Kleidungskategorien, die ich eh kaufen muss. Beispielsweise habe ich die Jacken für die diesjährige Saison beim letzten Winterverkauf vorausschauend gekauft. Manchmal habe ich auch Dinge auf meiner Wunschliste und schlage zu, wenn eben diese dann stark reduziert sind.
8. Shopping als Therapie
Statt Frust- oder Euphoriekäufe zu tätigen, habe ich gelernt, mit meinen Gefühlen anders umzugehen.
9. Bügeln
Einige empfinden Bügeln als Therapie. Aber gerade für Familien mit Kindern kann das auch zum Zeiträuber werden. Heutzutage bügle fast nichts mehr. Die Kleidung wird einfach auf Kleiderbügeln getrocknet oder direkt aus dem Trockner gefaltet und sieht gut genug aus! Und wenn ich dann höre, dass einige Bettwäsche, Handtücher, Unterhosen und Socken bügeln – oje. Welche Mama hat schon die Zeit und die Kraftressourcen dafür? Tu das nicht.
10. Kleidungsstücke kaufen, die schwierig zu stylen ist
Weg mit komplizierten Schnitten – ich will nur noch Sachen, die einfach passen.
11. Deko kaufen ohne Plan
Ich kaufe nur noch gezielt Dekoration, die auch wirklich Platz in meinem Zuhause hat, es gemütlicher macht und nicht zumüllt. Darüberhinaus habe ich meine Deko-Aufbewahrung reduziert und entschieden, dass ich nur so viel Platz (=räumliche Grenzen) dafür zuweise und mehr werde ich nie wieder „anhäufen“.
12. Zu viel Kinderkleidung horten
Dieser Punkt war nicht so einfach. Mit drei Söhnen behalte ich natürlich Kleidung da, aber ich hinterfrage immer wieder, ob es nicht zu viel ist und merke, wie ich nach und nach die Menge reduziere und staune – „weniger IST mehr“.
13. Benachrichtigungen auf dem Smartphone
Ich habe verstanden, dass ich ein Typ Mensch bin, welchen das ständige aufblinken, piepen und vibrieren aus der Ruhe und aus meinem Tätigkeitskonzept bringt. Deshalb fahre ich (und in einigen Punkten wir als Familie) seit Jahren mehrere Strategien:
- Generell schaltet sich mein Smartphone von 20:00 – 7:00 morgens automatisch in den „Nicht Stören“-Modus, sodass keine Benachrichtigungen kommen, keine Anrufe (abgesehen von ausgewählten Kontakten und wenn jemand mehrmals innerhalb von 3 Minuten anruft). Während dieser Zeit sind alle Messenger Apps, alle Social Media und Unterhaltungsapps ebenfalls abgeschaltet.
- Bei 95% der Apps sind Mitteilungen grundsätzlich abgeschaltet.
- An Tagen oder in Zeiten, in denen viel los ist, checke ich Nachrichten und Mails nur zu bestimmten Zeiten und ansonsten ist mein Handy im Ruhe-Modus.
- Innerhalb der Messenger sind einige Gruppen, in denen ich bleiben muss, dauerhaft auf stumm geschaltet.
- Wenn ich mir tagsüber Pausen nehme, an etwas arbeite oder mich auf irgendeine Aufgabe konzentrieren möchte, dann schalte ich mein Handy in einen speziell von mir angepassten Pausen-Modus.
- Wir haben eine Familienregel, die auch für unseren Besuch gilt – keine Handys am Tisch (=wenn wir gemeinsam essen).
- Quality Time als Familie oder als Paar findet ohne Smartphone statt.
14. Nachrichten verfolgen
Ich halte mich informiert, aber nicht überlastet – mein Wohlbefinden hat Vorrang.
15. Es allen recht machen wollen
Vermutlich ist dieser Punkt nicht für alle ein Problem, aber er war das für mich. Es fiel mir schwer nein zu sagen, auch über meine Kapazitäten hinaus. Ich hatte einen inneren Drang nach Perfektion und auch die Meinung der Menschen aus meinem näheren Umfeld hatte einen großen Einfluss auf mich.
Nach meiner Engpass-Analyse wurde mir der Ausmaß erst wirklich bewusst (…aber ich ahnte das schon vorher). All das stahl mir meine innere Ruhe und meine seelische Balance. Ich arbeite daran, mich nicht mehr für andere zu verbiegen und so zu sein, wie ich wirklich bin. Ich sage nein (auch wenn sich das nicht immer gut anfühlt…) und versuche mehr auf meine geistigen und emotionalen Kapazitäten zu achten.
16. Kilometerlange To-Do-Listen
Solche Listen haben an sich schon eine überwältigende Wirkung, wie ein riesiger Berg, vor dem wir stehen. Als Mama fragst du dich grade vielleicht, ob man so eine Liste überhaupt minimalisieren kann?
Seitdem ich mich an die „2 Minuten Regel“ halte, fällt diese Liste deutlich kürzer aus. Darüberhinaus halte ich mich an Routinen, die bereits in gute Gewohnheiten übergegangen sind. Deshalb konzentriere mich auf die 3-4 wichtigsten Aufgaben pro Tag – weniger Stress, mehr Erfolg.
Die 2 Minuten Regel: Jede Aufgabe, die ich reinkommt und die ich innerhalb ca. 2 Minuten erledigen kann, arbeite ich sofort ab. Bsp.: Zettel aus der Schule bekommen -> Ausgefüllt, unterschrieben und dem Kind gegeben, in den Kalender eingetragen usw.
17. Keine Kredite, keine Kreditkarten
Ich rede nicht von der Situation, wenn man sich Eigentum kauft. Vielmehr geht es um das alltägliche Leben und das unaufhaltsame Konsumverlangen. Aber auch um solche Anschaffungen, wie Technik, Möbel etc. Wir leben von dem Geld, das wir tatsächlich haben – und das fühlt sich „leichter“ an!
18. Ungewünschte Geschenke verschenken
Schon seit mehreren Jahren handhaben wir das so innerhalb unserer Familie (inkl. Großeltern, Onkel & Tanten etc.), dass wir uns zusammenschließen, um gemeinsam etwas Größeres zu verschenken (etwas, was die Person sich wünscht). Außerdem setzen wir auf Wunschlisten für Geburtstage & zu Weihnachten. Wunschlisten funktionieren besonders bei Kindern einwandfrei. Das spart einem so viel Zeit für die Geschenksuche und umsonst rausgeschmissenes Geld.
Der ein oder andere mag sich bei so einem Konzept fragen, wo denn die Überraschung bleibt. Kann sein, dass die Überraschung wegbleibt, aber nicht nur die gute, sondern eben auch „die böse Überraschung“ über ein schreckliches Geschenk, dass du dich gezwungen fühlst, zu behalten.
19. Dinge behalten, nur weil sie jemand geschenkt hat
Auch in dieser Kategorie halte ich mich an meine Grundsätze. Es ist besser, wenn dieses Geschenk jemand anderem zugute kommt.
20. Dinge liegen lassen
Routinen helfen mir, Chaos zu vermeiden und auch den Haushalt so zu planen, dass es nicht anstrengend ist. Routinen, die zu Gewohnheiten werden, wurden zum Gamechanger in unserem alltäglichen Leben und das mit 4 Kindern einem Kater. Das funktioniert für unsere Familie so in 90-95% der Fälle.
21. Erinnerungsstücke von den Kindern horten
Für einige ein schwieriges Thema. Ich habe von jedem Baby ein paar Erinnerungsstücke und einige der schönsten Bastelarbeiten / DYI Karten von meinen Kindern. Das war’s. Alle anderen Erinnerungen halte ich in meinem Herzen fest.
Das war meine Liste – und jetzt bin ich gespannt: Was hast du aufgegeben, um dein Leben zu vereinfachen? Teile deine Tipps gerne in den Kommentaren!
Kristina meint
Toller Beitrag.
Vor allem bei den Punkten 18 und 19 wird mir wieder klar, dass da noch Luft nach oben bei mir ist.
Danke für die Inspiration und ganz liebe Grüße
Kristina
Marina Peters meint
Danke für dein Kommentar Kristina,
sehr gern 🙂 LG
Marina