Neues Jahr.
Neue Vorsätze und Ziele.
Doch was ist mit all den Altlasten?
Was ist mit dem emotionalen Gerümpel, den wir mit uns schleppen?
Stelle dir eine Schwimmerin bei den Olympischen Spielen vor. Sie trainierte hart und hat gute Aussichten auf eine Medaille.
Am Tag des Wettkampfs hängt sie sich plötzlich Gewichte an die Beine, Arme und Hals, bevor sie ihre Bahnen auf Zeit schwimmt.
*Du so: „Hä?“ – Ja, eben!*
Natürlich wird das keine Schwimmerin mit gesundem Menschenverstand tun! Sie ist doch nicht verrückt, um sich selbst zu behindern und um den Sieg zu bringen. Aber genau so ist es in unserem Leben, wenn wir den seelischen Ballast nicht loswerden. Wenn wir keine Vertrauenspersonen in unserem Leben haben, Enttäuschungen, Selbstzweifel usw. an unserer Seele nagen und wir letztendlich so erschöpft sind, dass wir das Handtuch werfen.
Wie kann ich das verhindern?
Ich blicke auf das vergangene Jahr zurück und eine Sache fällt mir sofort auf. Wie ein roter Faden zieht sie sich durch das letzte Jahr.
Unser Leben ist sehr dynamisch. *Schulterklopf für die ’schöne‘ Umschreibung.* Es schreitet schnell voran. Sehr schnell. Manchmal in so einem Tempo, dass ich kaum Zeit habe, alles zu verarbeiten… Zu oft war ich am Ende des Tages zu müde, um Geschehnisse zu überdenken… Manchmal waren wir auch als Paar zu müde, um Konflikte zu klären… Wir sind einfach immer weiter gegangen oder eher weiter geeilt…
#Lesetipp: Machst du diese 10 Fehler in deiner Beziehung?
Meine Sätze des Jahres waren: „Schnell, beeil‘ dich!“ | „Komm, wir sind spät dran!“ | „Weiter, wir haben keine Zeit!“
Doch gesund ist das nicht. Es ist nicht gesund für unsere Seele, unsere emotionale Verfassung, wenn wir nur vorwärts hetzen. Schnell, schneller, noch schneller! *Geht’s noch schneller? Warum geht es denn nicht noch schneller?! Aaaaaaaaah* Ohne eine Atempause oder auch einen Augenblick stehen zu bleiben. Der Ballast wird in der Seele abgeladen. Wie unnützes Zeug, welches in der hintersten Ecke des Kellers verstaut wird. Es wird vielleicht vergessen und verstaubt, doch wirklich weg ist es nicht. Und für alles, was wir in unserer Seele abstellen, kommt einst der Tag, an dem wir uns damit auseinander setzen müssen.
In diesem Beitrag möchte ich mit dir die nachfolgenden Fragen* teilen, quasi als Denkanstöße. Es ist an der Zeit den seelischen Ballast abzuwerfen. 😉
29 Denkanstöße
- Gibt es Bereiche in deinem Leben bzw. Themen, über die du mit niemandem sprechen kannst?
- Welche Befürchtungen stehen dem im Wege?
- Was könnte deine Zurückhaltung verursacht haben?
- Was ist deine größte Angst, die dich davon abhält, deine Befürchtungen/Bedenken/Gedanken/Träume zu offenbaren?
- Wenn deine größte Befürchtung sich bewahrheiten würde, in wie weit würde es dein Leben beeinflussen?
- Bist du immer noch sauer/beleidigt/enttäuscht aufgrund irgendeiner Situation aus der Vergangenheit?
- Wenn ja, weshalb genau?
- Wie denkst du, sieht (sehen) die andere(-n) beteiligte(-n) Person(-en) diese Situation?
- Wie siehst du das?
- Wurde deine Wahrnehmung/Auffassung dieser Situation(-en) evtl. durch etwas anderes beeinflusst?
- Siehst du eine Möglichkeit zu vergeben und das wirklich hinter dir zu lassen?
- Gibt es etwas in deinem Leben, womit du dich bis jetzt noch nicht auseinandergesetzt hast, weil es zu schmerzvoll ist?
- Kannst du dich dies bezüglich jemandem anvertrauen?
- Hast du einen Traum oder einen Herzenswunsch für das neue Jahr/dein Leben?
- Bist du bereit, das in die Realität umzusetzen?
- Wenn nicht, was hindert dich daran, deinen Traum zu verwirklichen?
- Was steckt hinter deinem Traum/Herzenswunsch bzw. wodurch ist dies motiviert?
- Was bedeutet die Verwirklichung deines Traumes für deine Familie bzw. im Einzelnen für deinen Partner, dein(-e) Kind(-er) und dich selbst?
- Hättest du (objektiv und realistisch betrachtet) die körperliche und emotionale Kapazität/Fähigkeit das zu tragen bzw. deinen Traum umzusetzen?
- Wenn du dich öfter müde, erschöpft und ausgelaugt fühlst: Könnte es sein, dass du dich gerade an einem Punkt im Leben befindest, an dem du deine Kleinsten aufziehst und die (wenige) freie Zeit zum Ausruhen benötigst?
- Wer inspiriert dich?
- Woher schöpfst du deine seelische/emotionale/geistliche Kraft?
- Gibt es Menschen in deinem Leben, die dich unterstützen/dir Mut zusprechen/ dir mit einem Rat zur Seite stehen?
- Fühlst du dich geliebt/geborgen/verstanden?
- Gibt es Menschen in deinem Leben, die dich runterziehen?
- Wenn ja, könntest du dir vorstellen, weniger Umgang mit diesen Menschen zu haben?
- Welche Veränderungen in deinem Leben würdest du dir noch wünschen?
- Bist du bereit für diese Veränderungen?
- Welche Schritte könntest du jetzt unternehmen, um diese Veränderungen einzuleiten?
Ich bin davon überzeugt, dass das neue Jahr sehr spannend wird. Aber um wirklich durchzustarten, müssen wir manchmal mit einigen Dingen aus unserer Vergangenheit abschließen.
Denn wie könnten wir voranschreiten, wenn wir immer wieder wehmütig zurückblicken? Wie könnten wir die Glücksmomente mit unseren Familien auskosten, wenn unsere Seele von Enttäuschung und Schmerz erfüllt ist?
Deshalb nimm dir die Zeit, um dich mit allem, was dich beschäftigt auseinander zu setzen. Aber überlege dir auch aktive Schritte, um die Umstände zu verändern, die dich aktuell stören. Ein Bereich nach dem anderen, ein Schritt nach dem anderen…
Vor allem wenn wir als Mütter von Selbstzweifeln geplagt werden, ist es so, als würde man barfuß über Steine laufen. Das muss nicht so sein!
#Lesetipp: Wie du in 10 Schritten deine Selbstzweifel überwindest
Fehlt es dir beispielsweise an Verständnis und Unterstützung? Dann suche nach Gleichgesinnten. Du hast keine Zeit, um dich persönlich mit ihnen zu treffen? Im digitalen Zeitalter findest du mittlerweile Foren, Communities, Blogs etc. zu eigentlich jedem Thema. Tausche dich aus, es ist wichtig. Jeder von uns braucht einen Buddy 😉 .
Wenn du mit den Fragen durch bist, dann findest du im Text Links zu einigen Beiträgen. Du bist keine perfekte Mutter? Na, wer ist das schon? 🙂 Ich kann dir mindestens 10 Gründe nennen, warum du trotzdem eine gute Mutter bist. Also Kopf hoch, gemeinsam packen wir das! 🙂
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*Die Fragen sind in Anlehnung an den ‚Longing for Life Course‘ von Sarah Mae erstellt worden.
Jessi meint
Hach Mensch, ich kann das echt gut verstehen. Irgendwie dreht sich die Welt schneller, seitdem wir Kinder haben… Danke für die Fragen, einige haben mich wirklich zum nachdenken gebracht.
Viele Grüße,
Jessi
Marina Peters meint
Hi Jessi, die Zeit verfliegt sehr schnell. Gern 🙂
Marina Peters meint
Hallo Susanne, es liegt natürlich bei dir, ob du die Fragen schnell überfliegst oder dich halt richtig damit auseinandersetzt. Dann ist auch der nächste logische Schritt, dass man anfängt etwas zu verändern. Aber nicht zu viele Baustellen auf einmal starten, sonst ist die Motivation sofort wieder futsch. Das mit dem Durchringen kenne ich nur zu gut 😉