Dunkel.
Leise schleichst du durch die Gegend, doch dann…
…Auah!!!
Ein stechender Schmerz durchfährt deine Fußsohle…
Welche Mutter kennt das nicht? Über die ganze Wohnung liegen Legosteine, Playmobil, kleine Autos und sonstiges Spielzeug verstreut. Beherrschen eure Kinder auch die Fähigkeit, alles kreuz und quer über alle Wohnbereiche zu verteilen? Meine kleine Tochter ist ein Wirbelwind, der täglich durch unsere Wohnung fegt als gäbe es kein Morgen. 😉
Ich habe mich schon immer etwas schwer mit dem Aufräumen getan, obwohl ich Ordnung so liebe. Ich kann sogar nicht schlafen, wenn das Schlafzimmer chaotisch ist. Na ja, es sei denn, ich krieche schon halb am Schlafen ins Bett und mache noch nicht mal meine Nachtlampe an. 😀
Aber mal im Ernst, wie könnte man seine Wohnung trotz des lebhaften Alltags mit den Kindern halbwegs sauber halten? Ich habe gesucht und wurde auf dem großartigen Blog apartment therapy fündig. Eine Freundin hat mir bereits von diesem genialen Putzplan erzählt und so habe ich damit angefangen.
Ich wollte nämlich eine Lösung für mich und andere Chaoten mit chaotischen Familien finden. Eben Menschen, die nicht gern Tag und Nacht putzen, sondern lieber leben 😉 .
Tipps und Tricks
Bevor apartment therapy einen Plan für 30 Tage liefert, gibt es ein paar Tipps und Tricks, damit dieser auch ein voller Erfolg wird. Hier ist meine angepasste Version mit einigen Ideen:
1. Wie bändigst du alles, was durch die Tür kommt?
Richte dir eine Art Landebahn für alle Dinge, die täglich deine Tür passieren, ein. Tatsächlich ist es ziemlich einfach. Wenn du den Dreh erst raus hast, dann gehört es zur Routine und du wirst es gar nicht mehr bemerken. Auch deinen Kindern kannst du es beibringen und sie darin einbinden. Aber wie könnte so eine Landebahn aussehen und was gehört dazu?
Die Landebahn sollte direkt am Eingang sein und alles ‚abfangen‘, womit man die Wohnung betritt. Was für Dinge hast du eigentlich dabei und legst ab, wenn du reinkommst?
Schlüssel, Tasche, Portmonee, Mütze & andere Accessoires, Jacke/Mantel, Schuhe, Post (Briefe, Flyer, Kataloge etc.). Wir haben beispielsweise einen recht engen Flur für vier Familienmitglieder und so musste eine Lösung her, damit unser Flur überhaupt „begehbar“ ist. So lösen wir das:
- wir haben zwei Hacken an der Garderobe speziell für unsere Schlüssel (so muss keiner von uns seine Schlüssel suchen)
- meine kleinen Handtaschen kommen direkt auf einen Hacken an der Tür. Der Rucksack/die Tasche von meinen Mann an einen Hacken im Flurschrank, die Rucksäcke der Kinder an einen speziell dafür vorgesehenen Hacken an ihrer Zimmertür
- für den Kleinkram, Portmonee, Münzen etc. haben wir im Flur auf den Schuhschränken ein kleines hübschen Körbchen stehen
- Mützen, Schals & restliche Accessoires kommen in die passenden Körbe in der Garderobe (einer für Erwachsene, einer für Kinder, einer für Flusenentferner usw.)
- Jacken, Mäntel usw. kommen direkt an die Hacken der Garderobe. Für die Kinder habe ich extra einen Garderobenhalter besorgt, damit auch sie lernen selbst ihre Sachen wegzuräumen
- Schuhe kommen direkt in den Schuhschrank. Alle Familienmitglieder haben ihre persönlichen Fächer (für Kinder am besten die unteren)
- Post. Für alle wichtigen Briefe und alles, was noch gelesen werden muss, habe ich einen schönen Halter besorgt. Das Altpapier und alles was entsorgt werden muss, kommt sofort in den Papierkorb. Eine tolle ‚Plastiktasche‘ hierfür, die wenig Platz einnimmt, habe ich bei Aldi Süd ergattert 😉
2. Abwasch immer sofort nach der Mahlzeit erledigen
Oh, Abwasch… Aber manchmal müssen wir solche Dinge eben aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Ich habe vor Kurzem mal etwas bei Sarah Mae darüber gelesen:
Wir müssen die Haushaltsarbeiten nicht lieben. Aber wir erledigen sie aus Liebe zu unserer Familie.
Wir haben eine Regel in unserer Familie, die so gut wie reibungslos funktioniert. Immer wenn wir gegessen haben, wird das dreckige Geschirr in die Spülmaschine geräumt. Sachen, die nicht spülmaschinengeeignet sind, müssen sofort abgewaschen werden. Sollte es mal richtig schnell gehen, steht direkt über der Spülmaschine ein Tablett, wo das dreckige Geschirr vorübergehend abgestellt werden kann.
Du hast trotzdem zu viel Geschirr und anderen Kram überall auf den Arbeitsflächen stehen?
Dann überlege mal, ob du auch alles davon täglich nutzt? Vielleicht macht es Sinn, einige Dinge zu entsorgen oder zumindest in die Abstellkammer zu räumen. Außerdem könnte es zur Ordnung beitragen, wenn du dein Geschirr im Ganzen reduzierst 😉 . Wenn du nur eine Tasse hast, dann können schon mal keine fünf dreckig rumstehen. Verstehst du was ich meine? 😉
Zum Punkt Müll. Es empfiehlt sich auch da eine Routine zu integrieren. Bei uns wird der Müll täglich entsorgt (unsere Mülltonnen haben die entsprechende Größe). Jeden Morgen, wenn mein Mann die Wohnung zur Arbeit verlässt, nimmt er den Müll mit. Das Altpapier wird entsorgt, sobald der Korb voll wird. Die Pfandflaschen werden auf dem Balkon gesammelt und dann zum wöchentlichen Großeinkauf mitgenommen. Um den Müll beim rausgehen nicht zu vergessen, einfach vor der Tür abstellen 😉 .
3. Wäsche
Je größer die Familie, desto mehr Wäsche. Familien mit Kindern haben allgemein Berge von Wäsche und wenn die Familienmitglieder auch noch Sport treiben. Deshalb ist die Lösung ganz folgende: Mache jeden Tag ein bisschen Wäsche. Vor allem wenn du einen Trockner hast. Warte nicht darauf, dass dein Wäschekorb, Wäscheschrank, Waschküche usw. überquellen.
Alles, was aus dem Trockner oder von der Wäscheleine kommt, was nicht gebügelt werden muss – sofort zusammenlegen und in den Schrank. Für die Bügelwäsche richte dir einen Ort zum Aufbewahren ein (am besten nicht sichtbar). Plane dir wöchentlich einen Tag ein, an dem du die Bügelwäsche am Rutsch erledigst.
4. Stelle ein paar hilfreiche Regeln zu Hause auf
Wir haben bestimmte Regeln zu Hause, an die sich alle Familienmitglieder halten müssen. Das sind einfache Dinge, die uns das Leben und das Aufräumen erleichtern. Zum Beispiel:
- die Kinder räumen immer vor dem Schlafen ihr Spielzeug sowohl im Wohnzimmer als auch im Kinderzimmer auf
- es wird nur in der Küche gegessen, mit Essen wird nicht rum gerannt. Natürlich machen wir auch mal Ausnahmen, aber es bleiben Ausnahmen
- Pyjamas usw. haben feste Plätze, Betten werden nach dem Aufstehen gemacht, dreckige Wäsche kommt sofort in den Wäschekorb – im Kinderzimmer steht extra eins für die Kids usw.
5. Mache dir gute Laune beim Aufräumen
Nein, das ist kein Witz. Pfeife, singe, tanze bei der Haushaltsarbeit. Mache dir deine Lieblingsmusik an. Es eignet sich hierfür am besten schnelle dynamische Musik mit einem zügigen Beat, sodass auch du dich etwas schneller bewegst.
6. Stelle dir einen Timer
Das Aufräumen soll dich täglich nicht mehr als 20 Minuten kosten. Deshalb stelle dir einen Timer, um die Zeit im Auge zu behalten und lasse dich während dieser Zeit nicht ablenken. Bei Mamis funktioniert das nicht immer so, deshalb mache den Timer auf Pause, wenn du unterbrochen wurdest. Oder setze dir mehrere 5, 10 Minuten Timer, um leichter wieder einzusteigen.
Und jetzt kommen wir zu dem ultimativen 30 Tage Putzplan.
Der 30 Tage Plan*
- Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche (Einzelteile wegräumen, Staub wischen, fegen, staubsaugen)
- Putze Badezimmer (Toiletten, Duschräume, Böden, Fliesen, Spiegel)
- Oberflächenreinigung Schlafzimmer + Kinderzimmer (Spielzeug wegräumen, Kleidung, Staub wischen)
- Oberflächenreinigung in ‚extra‘ Räumen (Garderobe, Arbeitszimmer, Spielraum, Abstellkammer usw.)
- Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche
- Putze Badezimmer
- Putze alle Fenster im Innenbereich (evtl. Glasflächen der Möbel)
- Fege und staubsauge alle Fußböden
- Oberflächenreinigung Schlafzimmer + Kinderzimmer
- Gründliche Reinigung des Wohnzimmers (Spiegel, Fußleisten, alle Bilder und Deko entstauben)
- Putze Badezimmer
- Räume die Schränke auf (Klamotten aufhängen, Handschuhe, Blazer, Mützen, …)
- Oberflächenreinigung in ‚extra‘ Räumen
- Gründliche Reinigung Schlafzimmer + Kinderzimmer (ordne Schubladen, Fläche unterm Bett, bringe die Schränke in Ordnung, entstaube Bilder & Deko, Lampen, wische den Boden)
- Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche
- Gründliche Reinigung Badezimmer (räume Schubladen, Abfalleimer, über den Spiegeln auf, mache Fliesen sauber, wische den Boden)
- Reinige alle Türklinken, Telefone, Unterhaltungs-Equipment, Fernbedienungen, Geländer und andere Dinge, die wiederholt angefasst werden
- Räume den Kühlschrank auf, mache dabei eine Bestandsaufnahme der Lebensmittel, ordne die Vorratskammer
- Räume den Eingang (Diele) auf, das Auto
- Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche
- Putze Badezimmer
- Oberflächenreinigung Schlafzimmer + Kinderzimmer
- Fege und staubsauge alle Fußböden
- Ordne Wäscheschrank, richte Handtücher, Bettwäsche oder den regulären Schrank, falls du keinen Wäscheschrank hast
- Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche
- Gründliche Reinigung Küche (Schrubbe alle Geräte, reinige Abfalleimer, Arbeitsflächen, wische und ordne alle Schränke)
- Oberflächenreinigung Badezimmer
- Oberflächenreinigung Schlafzimmer + Kinderzimmer
- Reinige einen Gegenstand, den du unbedingt machen wolltest, aber nicht geschafft hast (reinige gründlich deinen Ofen, wische ab Zubehör, gehe einen chaotischen Bereich an)
- Fege und staubsauge alle Fußböden
Hier kannst du den 30 Tage Plan als PDF downloaden: Putz-Plan.
Den Putzplan kannst du auch ausdrucken und als Erinnerung für dich sichtbar aufhängen.
Dieser Plan ist eine Vorlage und muss evtl. leicht angepasst werden. In einem Haushalt mit Kindern muss öfter gesaugt werden. Aber der Plan ist eine gute Richtlinie, die funktioniert, wenn man ihn in seiner Routine eingebaut hat. Ich räume nicht jeden Tag auf, sondern hake einfach immer nach und nach die Aufgaben ab. Das beste an diesem Plan ist, dass du einen Tag auslassen kannst und dann einfach am nächsten Tag weiter machst.
Sei einfach du. Sei Mami, du hast das Zeug dazu!
*aus dem Englischen übersetzt. Quelle: apartment therapy – „How To Clean Your House in 20 Minutes a Day for 30 Days“
Anita meint
Liebe Marina,
das hört sich nach einem tollen Plan an! Falls du noch ein paar weitere Inspirationen brauchst, besuche mich doch auf meinem Blog Rosanisiert. Hier schreibe ich über mein Leben als Anonyme Chaotin ?
Vielleicht schaffe ich es ja sogar bei deiner Instagram Challenge mitzumachen. Viele Grüße Anita
Marina Peters meint
Hallo Anita,
ich besuche dich bestimmt die Tage Würde mich freuen, wenn du es schaffen würdest, mitzumachen 🙂
LG
Trinyty meint
Hi.
Habe dich irgendwie auf Facebook auf meiner Neuigkeiten Pinnwand gehabt. Den Putzplan habe ich mir mal raus kopiert und werde ihn mir an den Kühlschrank hängen. Ich bin auch nicht grad ein Putzteufel, aber alles was nach Plan aussieht teste ich gerne aus.
Habe leider kein instagram bin aber trotzdem gespannt wie es klappt.
LG Trinyty
Marina Peters meint
Hi Trinyty,
es ist kein Problem, wenn du kein Instagram Account hast. Du kannst gerne hier und unter den folgenden Beiträge kommentieren, wie es klappt 😉
LG
Leon meint
Hallo,
wieder ein sehr interessanter und hilfreicher Beitrag.
Ordnung ist doch das wichtigste für ein Haus.Aber es ist nicht immer so einfach Ordnung zu schaffen, besondars nicht, wenn mann kinder hat…
Danke für die tolle Tipps, sind echt hilfreich.
Liebe Grüße,
Leon
Marina Peters meint
Hallo Leon,
danke. Freut mich, wenn dich diese Tipps weiterbringen 😉 .
LG
Artur S. meint
Danke für diese wertvollen Tipps. Das Wichtigste ist echt, dran zu bleiben. Und das sagt sich so einfach…
Liebe Grüße, Artur
Marina Peters meint
Hallo Artur,
ja, dran bleiben ist alles 😉 . Wobei jeder seinen individuellen Rhythmus finden sollte, denn leider gibt es kein Schema F für jeden Haushalt.
LG
Daniela meint
Besten Dank für diesen interessanten Artikel. So geht es wahrscheinlich vielen Eltern. Mit Kindern hat man so seine liebe Not, Ordnung in die Wohnung zu bringen.
Marcel meint
Vielen Dank für diesen tollen und informativen Beitrag! Ich konnte einiges neues für Lernen und für mich mitnehmen. Und ich freue mich schon jetzt, weitere Beiträge in der Zukunft von euch zu Lesen.
Grüße vom Marcel
Marina Peters meint
Sehr gern! Danke für dein Feedback 🙂
Marcel meint
Danke für diesen tollen Beitrag!
Grüße vom Marcel
Marina Peters meint
Gerne doch 🙂
Maximilian meint
Danke für den klasse Artikel! Ich habe ihn sehr interessiert gelesen, konnte neues für mich mitnehmen und freue mich schon auf die nächsten Beiträge. Mich würde noch interessieren, wie häufig ihr ausmistet?
Beste Grüße, Maximilian
Marina Peters meint
Hallo Maximilian.
Danke :). Ich miste immer nach Zonen bzw. Bereichen aus.
Kleidung sortiere ich z.B. immer saisonweise aus. Immer wenn die Sommergarderobe der Herbst-/Wintergarderobe weicht etc. Aber grundsätzlich kann man sagen, dass jeder Bereich bei uns zu Hause min. ein Mal jährlich ausgemistet wird.
Außerdem versuche ich immer dem „one in, one out“ – Prinzip zu folgen, mehr dazu findest du auf meinem Instagram-Account.
LG 🙂