Kindererziehung ist ein oft diskutiertes Thema. Aber alle Eltern sind sich in einem Punkt einig – Erziehung ist ein Prozess und kann im Alltag durchaus zu einer Herausforderung werden. Jeder, der etwas anderes behauptet, muss ein Alien sein.
Es gibt zeitlose Prinzipien, die sich bereits über Jahrtausende bewährt haben und das ganz unabhängig von jeglichen „Erziehungstrends“. Das sind Werte, die die Kinder Zuhause lernen.
Wir als Eltern sollten uns die grundlegenden Fragen stellen:
- Welche Werte und Prinzipien möchte ich an meine Kinder weitergeben?
- Zu was für Menschen sollen meine Kinder heranwachsen?
- Was für ein Vorbild möchte ich während dieser Zeit sein?
Wie einige bereits wissen, ist Glaube ein wichtiger Teil des Lebens meiner Familie und so stützen wir diese Prinzipien auf das Wort Gottes. Deshalb kannst du hier die Version mit den Bibelzitaten downloaden.
Aber ganz unabhängig davon ob du an Gott glaubst oder nicht, höre jetzt nicht auf zu lesen.
Schau Mal, ob das ein oder andere Prinzip genau das ist, wonach du suchst.
1. Gib nicht auf
Wir treffen die Wahl, welche Verpflichtungen wir eingehen und woran wir uns in unserem Leben halten. Es gibt da natürlich auch Dinge, die einfach zum Leben gehören. Da wäre die Schulpflicht, aber z.B. nicht jeder ist verpflichtet an bestimmten AG’s in der Schule teilzunehmen. Der erste Schritt ist also zu begreifen, dass es einige Dinge im Leben gibt, die wir nicht mögen, aber dennoch tun müssen ohne Aufzugeben.
Wichtig: Wir hören nicht einfach auf, etwas zu tun, nur weil wir es nicht mögen.
Und noch wichtiger ist: Wir geben nicht auf, nur weil uns etwas schwer fällt.
Bei Verpflichtungen und Terminen, die wir selbst aussuchen, sollten wir unseren Kindern beibringen, dass sie die Wahl weise treffen. Denn unsere Kinder müssen verstehen, dass wenn sie in einen Verein gehen, zu einem Team oder Projekt stoßen, dann gibt es andere, die auf sie zählen. Mein Sohn spielt in einem Fußballverein und wenn die Saison anläuft, dann haben sie fast jeden Samstag ein Spiel – wetterunabhängig. Und wenn es draußen kalt ist und regnet, dann kann man nicht einfach zu Hause bleiben, weil man keine Lust hat.
Die Entschlossenheit das zu Ende zu bringen, was man angefangen hat, ist ein bedeutendes Prinzip und eine starke Charaktereigenschaft, die einem Kind in jedem Alter beigebracht werden kann. Unsere Kinder sollten keine „Ach, dann lasse ich es eben sein“-Einstellung haben, sondern wir müssen sie dahingehend ermutigen, dass sie sagen: „Ich werde es schaffen und gebe nicht auf, wenn es hart auf hart kommt!“
Bei Superhelden-Filmen sympathisieren wir mit dem Helden genau aus diesem Grund: Er bleibt seinen Prinzipien und Werten treu, egal was kommt. Er gibt nicht auf, überwindet seine Schwächen und kämpft bis zum Schluss. Aber was ist mit uns?
2. Tu immer dein Bestes (Das Arbeite-Hart-Prinzip)
Dieses Prinzip geht Hand in Hand mit dem Ersten. Denn wenn du dich einmal dazu entschlossen hast, etwas zu tun, dann gib dabei dein Bestes.
Das bedeutet aber nicht, dass unsere Kinder immer und in allem die Besten sein sollen. Das ist nicht dasselbe. Wir können nicht in allen Dingen die Besten sein, aber wir können unser Bestmöglichstes tun. Das ist ein Unterschied, den jüngere Kinder erst mal erkennen und verstehen müssen.
Sich Mühe zu geben sollte normal sein. Wir müssen unseren Kindern nahe legen, dass es dazu gehört, um Ziele zu erreichen. Natürlich könnte man sich auch anders durchs Leben „schummeln“. Aber Nachlässigkeit ist eine Eigenschaft, die bei kleinen Dingen beginnt, sich aber wie Unkraut auf alle Bereiche des Lebens ausweitet.
3. Respektiere andere Menschen
Andere Menschen zu respektieren ist ein Prinzip, das wir den Kindern schon sehr früh anfangen sollten beizubringen. Bereits von Kleinkindesalter an. Vermutlich wird das zu einem Prozess bis ins Teenageralter. Es beginnt bereits beim Thema Teilen und nicht einfach fremde Dinge nehmen und geht weiter zum Umgang mit anderen.
Wenn Kinder heranwachsen, bringen wir ihnen bei, einander respektvoll zu begegnen. Wir sprechen mit ihnen darüber, dass sie zuhören, wenn andere ihre Ideen erzählen und ihre Meinung äußern. Und auch wenn wir nicht dergleichen Meinung sind, so sprechen wir immer höflich und ohne verletzende Worte zu gebrauchen. Wir stoßen andere nicht vor den Kopf. Der Grundstein dafür wird Zuhause im Umgang mit Geschwistern, Eltern sowie Großeltern gelegt.
Und wie ihr wollt, dass euch die Leute behandeln sollen, so behandelt auch ihr sie gleicherweise!
Lukas 6:31
Andere Menschen zu respektieren, bedeutet, dass wir sie so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen. Die Kontrollfrage lautet immer: „Fändest du das gut, wenn der andere dich so behandeln würde?“ Wenn die Antwort darauf nein lautet, dann bist du mit der Person respektlos umgegangen.
4. Nutze deine Zeit weise
Ausnahmslos verfügen wir alle über dieselben 60 Minuten in der Stunde, 24 Stunden am Tag und 168 Stunden in der Woche. Jede Minute ist kostbar, deshalb dürfen wir unsere Zeit nicht einfach verschwenden.
Spätestens im Grundschulalter sollten unsere Kinder den Wert der Zeit schrittweise erlernen und wie sie klug damit umgehen können. Natürlich dürfen die Kinder auch Kinder sein, ihre Kindheit genießen, spielen und Spaß haben. Bei all dem sollten wir ihnen dennoch zeigen, wie sie ihre Zeit gut nutzen. Hier sind einige Beispiele:
- Lernen, wie man einen Planer benutzt oder auch eine Checkliste mit täglichen Aufgaben. Das vereinfacht allen die Abläufe und erzieht Gewohnheiten.
- Ihre Tage und Aktivitäten planen, sodass sie selbst Prioritäten setzen.
- Beibringen, wichtige Aufgaben zu erkennen und diese zuerst zu erledigen (Zum Beispiel: Bevor ich mit meinem Freund draußen spielen gehe, erledige ich zuerst alle meine Hausaufgaben).
- Lernen sich auch auszuruhen.
Denk nicht, dass deine Kinder einfach aufwachsen und irgendwann schon irgendwie lernen werden, wie man mit der Zeit umgeht. So etwas regnet nicht einfach auf einen herab.
5. Vergleiche dich nicht mit anderen
Kinder neigen dazu, sich ständig mit anderen zu vergleichen. Irgendwann sagen sie dann solche Dinge, wie „Sie ist hübscher als ich. Er spielt besser Fußball als ich. Er ist schlauer als ich. Ich wünschte, ich hätte auch XY, so wie sie/er.“ Aber wenn wir uns mit anderen Vergleichen, dann bedeutet das, dass wir unseren Wert und Bedeutung nicht anerkennen.
Das Vergleichen führt irgendwann zu Minderwertigkeitskomplexen. Doch das Wort Gottes sagt ganz klar, dass jeder einzigartig und auf seine eigene Art besonders und talentiert geschaffen ist.
Diese einfache Wahrheit sollten unsere Kinder von uns hören. Aber das allein reicht nicht. Denn wenn wir als Menschen nicht zufrieden sind mit uns, uns minderwertig fühlen und es äußern, dann werden unsere Kinder eben dieses Verhalten schnell nachahmen und auf sich übertragen.
6. Sei immer vertrauenswürdig und ehrlich
Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit aber bleibt bestehen.
Sprüche 12:19
Hast du gewusst, dass dieser Ausspruch aus der Bibel ist?
Leider leben wir mittlerweile in einer Welt, die keinen besonderen Wert mehr auf Wahrheit legt. Die Wahrheit ist relativ und Lügen gehört zur Tagesordnung. Aber als Christen wissen wir, dass die Wahrheit sich durch Umstände oder Meinungen nicht ändert.
Nicht zu vernachlässigen ist, dass wir unseren Kindern beibringen, die Wahrheit nicht nur auszusprechen, sondern das immer in Liebe und Achtung zu tun.
Für die Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens sollte nichts anderes gelten. Unsere Kinder sollten die Wahrheit sagen, auch wenn sie „unbequem“ ist oder negative Konsequenzen hat. Wenn der Lehrer z.B. fragt, ob sie die Hausaufgaben haben, dann geht auch hier keine „kleine Notlüge“.
Wenn wir inkonsequent sind (vor allem wir Eltern als Vorbild!) und kleine Lügen erlauben, dann werden diese Unwahrheiten zu großen Lügen. Doch ehrlich zu sein währt immer besser. Gehe deinen Kindern mit gutem Beispiel voran.
7. Einstellung ändert Vieles
Unsere Einstellung beeinflusst Tag für Tag so viel. Wenn wir andauernd nur meckern, dann verderben wir uns alles und jegliche Freude damit.
Wie wir mit Dingen umgehen und auf bestimmte Situationen reagieren, bestimmt, wie wir Leben und welche Menschen uns umgeben. Eine negative Einstellung wird uns immer ein Hindernis sein. Das müssen wir unseren Kindern unbedingt nahe bringen, anhand von Beispielen aus unserem Leben, die die Kinder verstehen.
Als Eltern entscheiden wir, bewusst oder unbewusst, welche Werte und Prinzipien wir an unsere Kinder weitergeben. Diese 7 zeitlose Prinzipien werden langfristig einen positiven Einfluss auf das Leben deiner Kinder haben.
Es ist nie zu spät damit zu beginnen: Gib nicht auf, tu immer dein Bestes, respektiere andere, nutze die Zeit weise, vergleiche dich nicht mit anderen, sei immer ehrlich und die richtige Einstellung ändert Vieles.
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