Januar kann zu einem langen und dunklen Monat werden, vor allem nach all den schönen Lichtern der Weihnachtszeit. ABER: Es liegt in deiner Hand, ihn zu einem frischen Anfang zu machen. Verwandle Januar in neue Gelegenheiten, um in diesem Jahr einfacher und entspannter zu leben.
Nimm dir etwas Zeit, um zu reflektieren und zu refokussieren. Ich habe neun Schritte für dich zusammengetragen, um diesen Prozess zu erleichtern.
Der Jahresanfang kann eine gute Gelegenheit bieten, um unsere Einstellung zu ändern. Aber jeder andere Tag im Jahr tut es auch. Entscheidend dabei ist unser Wille zur Veränderung.
Wir können nicht immer die äußeren Umstände unseres Lebens beeinflussen, aber unser Inneres bzw. unseren Geist schon.
9 praktische Schritte, um einfacher und entspannter zu leben
Lass dich inspirieren. Ich hoffe, diese Ideen erleichtern auch dir die ersten Schritte in Richtung innerer Ruhe, Einfachheit und Lebensfreude im neuen Jahr.
Schritt 1: Wähle ein Wort für dieses Jahr
Ein Wort? Wie?
Einige nennen es Motto, Losung, Mantra, inspirierendes Zitat, Vers, Affirmation oder Proklamation – wichtig ist, dass es dir Kraft gibt und deinem Jahr eine gute Richtung verleiht.
Mein Mann und ich wählen immer im Gebet einen Bibelvers für jedes Jahr. Das ist ein Vers, der uns Glauben schenkt, uns stärkt und motiviert sowie zur positiven Veränderung ermutigt.
Tipp: Affirmationen oder Proklamationen werden sehr interessant im Buch „Miracle Morning“ von Hal Elrod* beschrieben. Dieses Buch kann ich nur empfehlen, eignet sich übrigens toll als Hörbuch.
Schritt 2: Entrümple dein Zuhause
Viele Menschen haben die Lockdowns in 2020 genutzt, um ihre Sachen auszumisten. Doch das ist ein Prozess, der für einige gar nicht so einfach ist, wie es zunächst scheint. Denn er kann einen auch „überrollen“. Es sind nämlich nicht nur materielle Dinge, mit denen man sich beschäftigt, sondern auch oft innere Blockaden, festgefahrene Emotionen und Einstellungen, die man zuerst angehen muss.
Ich habe mich die vergangenen 1,5 Jahre intensiv mit dem Thema beschäftigt und Vieles gelernt. Hier sind ein paar Punkte:
- Man darf diesen Prozess nicht übers Knie brechen – Es ist ein Marathon, kein Sprint.
- Handle nach dem Schritt-für-Schritt-Prinzip. Lieber in kleinen Schritten beständig zum Ziel, als zu schnell und vor Überlastung aufgeben.
- Auf gar keinen Fall planlos angehen. Mache z.B. einen Online-Kurs, hole dir einen Guide oder professionelle Beratung eines Ordnungscoaches (geht auch online, beispielsweise bei mir).
- Das Ausmisten allein führt nichts zwangsläufig zu mehr Ordnung in deinem Leben. Der Weg zur Ordnung führt durch drei Stufen: Ausmisten -> Systematisieren -> Optimieren. Auf demWeg zum Ziel legt man alte Gewohnheiten in Bezug auf Ordnung ab und eignet sich neue an.
Nachdem ich diesen Prozess mit mittlerweile vier Kindern durchgemacht habe, möchte ich in diesem Jahr meine Erfahrungen teilen. Dabei fangen wir schon Mal mit einer Checkliste mit 31 kleinen und großen Projekten für Januar an. (PDF – Druckversion von „31 Dinge, die du in Januar ausmisten könntest“)
Schritt 3: Deine Finanzen
Hast du dein Budget evtl. überzogen im vergangenen Monat? Oder Jahr?
Es beginnt ein neues Jahr und es ist ein guter Zeitpunkt, um dir einen Überblick über deine finanzielle Situation zu verschaffen. Wenn bei dir in den Finanzen noch Chaos vorherrscht, dann kannst du Schritt für Schritt Ordnung hineinbringen. Es ist aber ein umfangreicher Bereich und der braucht Zeit. [Vielleicht fokussierst du dich erst Mal nur darauf?]
Verschaffe dir eine Übersicht über dein Einkommen, fixe Jahreskosten und monatliche Ausgaben. Setze dir realistische Budgets für einzelne Bereiche (Kleidung, Essen, etc.), sodass du z.B. Schulden abbezahlst und auch einen Sparplan aufstellst. Mittlerweile gibt es tolle Blogs und Podcasts zu diesem Thema, die praktische Tipps geben.
Tipp von meinem Mann alias Familien-Finanzchef: Geld ganz einfach. Der Podcast mit Saidi von Finanztip oder für Fortgeschrittene den YouTube Channel Finanzfluss .
Schritt 4: Spielsachen der Kinder
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wir versuchen die übereifrigen Tanten und Onkels, Omas und Opas usw. etwas auszubremsen, damit die Kinder nicht nur Spielzeug zu Weihnachten bekommen. Dennoch wachsen die Kinder, ihre Interessen ändern sich und sie wünschen sich das ein oder andere Spielzeug zu Weihnachten/Geburtstagen.
Deshalb ist Januar ein guter Zeitpunkt, um eine kleine Inventur zu machen. Dafür habe ich folgende Tipps:
- (!) Es dürfen nur die Spielsachen bleiben, die ein Zuhause haben, d.h. einen festen Platz im Kinderzimmer. Keine „Obdachlosen“.
- One in, one out. Für jedes neue Spielzeug, muss ein Altes gehen.
- Vorbereitung ist alles. Stellt euch Kartons zurecht (oder Tüten) mit folgenden Aufschriften: Kaputt/Entsorgen, Verkaufen, Spenden/Verschenken.
- Oft finden sich im Narnia der Kinderregale bereits kaputte Sachen, Räder, Müll, Ü-Ei Spielzeug o.Ä. Der ganze offensichtliche Müll ist schnell entsorgt.
- Gute Spielsachen, mit denen, die Kinder nicht spielen, könnte man beispielsweise über Ebay Kleinanzeigen verkaufen oder spenden. Das Gleiche gilt für Spielsachen, aus denen die Kinder herausgewachsen sind. Die könnte man ebenfalls verkaufen oder an Bekannte / Freunde verschenken, die jüngere Kinder haben. Fast in jeder Stadt gibt es ebenfalls karitative Einrichtungen, die sich über Spenden freuen.
Schritt 5: Deine Zeit
Wir haben ein verrücktes Jahr hinter uns. Dennoch lohnt es sich zu reflektieren, womit wir unsere Zeit verbracht haben.
Es könnten auch Dinge im Alltag sein, die uns zu viel Zeit rauben. Letztes Jahr habe ich ganz gezielt einige Dinge in meinem Alltag verändert, vereinfacht und optimiert. Du fragst dich, was das war:
- Ich habe überall ausgemistet (es bleibt nur noch z.T. der Keller, der ist dieses Jahr dran).
- Ich räume nicht mehr einmal wöchentlich in Großaktion auf, sondern nach so einer Art „Kreislauf“-System mit täglichen Routinen + 1 Aufgabe, was etwa 20-30 Min in Anspruch nimmt. Ganz akzeptabel für eine 6-köpfige Familie.
- Die beiden älteren Kinder (7 und 9 Jahre) haben auch ihre festen Aufgaben im Haushalt.
- Wir erstellen gemeinsam einen wöchentlichen Menü-Plan und eine Einkaufsliste. [als Download in der MZ Bibliothek verfügbar]
- Das wiederum führte dazu, dass wir nur einmal wöchentlich einkaufen und es auch schneller geht.
- Ich habe die Wäscheberge besiegt, dazu folgt in den nächsten Wochen ein separater Blogpost.
- Wir haben wieder handyfreie Zeit eingeführt. Es ist wie Intervall-Fasten, nur eben auf die Bildschirmzeit.
Schritt 6: Höre mit etwas auf
„Wie ist denn das gemeint?“, fragst du dich vielleicht.
Es könnte sein, dass dir im Moment einfach die Kapazitäten für einige Projekte / Aufgaben fehlen, weil du ein Baby hast oder zu Hause neben Homeoffice noch deine Kinder beschulst. Hab kein schlechtes Gewissen, zu pausieren oder deine Prioritäten neu zu ordnen. Oder:
Wieso nicht etwas aus deinem Leben streichen, was dir grade nicht gut tut?
Wie wäre es z.B. mit einer Woche (oder länger) Social Media Detox? Oder vielleicht hast du es in Dezember mit Schlemmereien übertrieben und möchtest in Januar auf Süßigkeiten verzichten? Oder womöglich möchtest du sogar einen zuckerfreien Monat einführen, mehr gesunde Mahlzeiten für die ganze Familie o.Ä.
Tipp: Habit tracking kann bei solchen Vorsätzen helfen. Werde eine schlechte Gewohnheit los und etabliere an ihrer Stelle eine neue Gewohnheit, die dich weiterbringt / stärkt.
Schritt 7: Setzte dir nur ein paar, aber dafür durchdachte Ziele
Auf meinem Instagram-Account kannst du in einer Beitragsserie nachlesen, wie du beim Zielesetzen am besten vorgehst.
Deine Ziele sollten nicht zu kompliziert und unerreichbar sein. Ambitionen zu haben ist gut, aber bleibe dabei realistisch. Das sollten Ziele sein, die dir etwas bedeuten und dich / deine Familie weiterbringen.
Schreibe deine Ziele unbedingt auf und versehe sie mit einem Datum oder z.B. einer monatlichen/quartalsweisen Erinnerung.
Denk dran: Kleine Schritte in Richtung größerer Ziele sind vollkommen ausreichend!
Schritt 8: Sei dankbar für all die schönen Momente im vergangenen Jahr
Welche Highlights hatte das vergangene Jahr für dich?
Erst als ich mir die Fotos und Videos aus dem vergangenen Jahr angeschaut habe, wurde mir bewusst, wie viel Großartiges wir trotz des Corona-Wahnsinns erlebt haben!
Schau dir doch Mal deine Fotos aus den letzten zwölf Monaten an und nutze direkt die Gelegenheit einige davon als Favoriten zu speichern (oder evtl. in Ordner zu sortieren?) plus alle schlechteren Fotos / Duplikate zu löschen.
Wenn du entdeckst, dass dir etwas besonders gelungen ist oder du z.B. einen Ausflug besonders genossen hast, dann wiederhole es dieses Jahr!
Schritt 9: Nutze hilfreiche Checklisten
Bei Pinterest findet man ein Meer aus Vorlagen für allerhand Checklisten. Aber in so einem Meer könnte man auch ertrinken.
!!! Deshalb überlege dir vorab, welche Checklisten dein Leben tatsächlich erleichtern würden und in deinem Familienalltag praktisch wären.
Welche Listen nutze ich? Ich liebe Listen, sie funktionieren super für mich. Ich arbeite mit einem Mix aus Checklisten und digital-eingestellten Erinnerungen, wie z.B.:
- wöchentlicher Menüplan, den wir gemeinsam mit den Kindern ausfüllen
- eine digitale Einkaufsliste, die als eine flexible Notiz zum Abhacken angelegt ist, auf die mein Mann und ich Zugriff haben
- eine To-Do Liste in meinen iPhone Notizen, die ich wöchentlich aktualisiere und anpasse
- habit tracker [als Download in der MZ Bibliothek verfügbar]
- mein ganz persönlicher Putzplan mit täglicher Routine + eine rotierende Aufgabe pro Tag (20-30 Min. täglich, digital und immer griffbereit).
- family calendar – ein digitaler Kalender im Smartphone, den mein Mann und ich teilen und wo wir alle Termine sofort eintragen mit einer Erinnerung (z.B. Arzttermine, Geschäftsreisen, Urlaub, Schulausflüge, Trainingszeiten etc.).
Das sind die 9 praktischen Schritte, die du vielleicht nicht immer gehen möchtest. Denn manchmal zögern wir vor einer Veränderung. Aber es lohnt sich diesen Weg zu gehen, für einen einfacheren und entspannteren Alltag.
Tipp: In der MZ Bibliothek findest du praktische und hilfreiche Vorlagen, wie z.B. den Menüplan in mehreren Designs, den habit tracker, Aufgaben für Kinder nach Alter, Putzpläne usw. Den Zugang dazu erhalten alle meine Newsletter-Abonnenten als Willkommensgeschenk.
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